Bei Schwimmteichen und Biopools kommen im Garten moderne Filtersysteme zum Einsatz.

Auch wenn dieser Sommer derzeit wenig dazu einlädt, von einem Pool im eigenen Garten zu träumen: Die Vorstellung, bei hohen Temperaturen ins kühle Nass springen zu können, bleibt für viele Eigenheimbesitzer verlockend. Immer öfter wird dabei der Bau eines Schwimmteichs oder eines sogenannten Biopools in Erwägung gezogen. Beide ermöglichen das Baden in chemiefreiem Wasser. Den Keimen wird bei diesen Anlagen auf natürliche Weise, ganz ohne Chlor, zu Leibe gerückt.

So wird beim Schwimmteich das Wasser auf biologische Weise im sogenannten Regenerationsbereich gereinigt, der von der Badezone getrennt ist. Dafür sorgen Kiesmaterialien und vor allem Wasserpflanzen, in deren Wurzeln sich Mikroorganismen ansiedeln, die durch Stoffwechselvorgänge die Keime abbauen. Aufgrund der natürlichen Selbstreinigung und des geringen Technikeinsatzes ist der Wartungsaufwand bei einem Schwimmteich sehr gering. Ein weiterer Vorteil: Durch sein naturnahes Erscheinungsbild lässt sich ein Schwimmteich perfekt in die Gartenlandschaft integrieren.

Der Biopool gleicht hingegen von seinem Erscheinungsbild her eher einem herkömmlichen Pool. Die Reinigung erfolgt aber auch hier ganz ohne Chemie. Stattdessen kommt spezielle Filtertechnik zum Einsatz, die die Keime aus dem Wasser siebt, wie Roland Bräutigam, Geschäftsführer der bio-logischen Wasserbehandlungsanlagen (biowaba) GmbH erläutert. Die Firma wirbt mit Anlagen, bei denen ein biologisch abbaubares Flockungsmittel einen Großteil der Reinigung ermöglicht. "Zusätzliche Phosphatfilter binden den Phosphor und damit den Hauptnährstoff für Algen. Damit wird eine Trinkwasser ähnliche Qualität erreicht", sagt Bräutigam. Die gefährlichsten Keime bringe eigentlich der Mensch in den Pool. Deshalb sei es unerlässlich, sich vor dem Baden gründlich zu waschen. Dafür könne man sich dann das Duschen nach dem Bad sparen.

Gut zehn bis zwölf solcher Bio-Pools oder Schwimmteiche baut Christian Bahl pro Jahr. Er hat sich mit seinem Betrieb in Kiebitzreihe (Kreis Steinburg, www.bahl-gaerten.de ) vor gut 13 Jahren auf den Bau solcher Anlagen spezialisiert. Da er darüber hinaus die Planung und Pflege hochwertiger Privatgärten anbietet, lassen sich seine Kunden diesen Badspaß auch gern etwas kosten. "In der Regel realisieren wir solche Anlagen für etwa 20 000 Euro", sagt Bahl. Wer nicht zusammen mit kleinen Wassertieren planschen wolle, entscheide sich meist für den Biopool. "Der braucht auch nur halb so viel Fläche wie ein Schwimmteich, der schon wegen der Regenerationszone mindestens 40 Quadratmeter groß sein sollte", sagt Christian Bahl. Nur dann sei gewährleistet, dass die natürliche Reinigung durch die Pflanzen stets problemlos erfolge. "Beim Biopool ist dagegen auch die Ausführung nur als Tauchbecken denkbar." Die Technik werde meist platzsparend unter der Rasenfläche oder unter einem Holzdeck angebracht, das als Steg dienen könne.

Die Mehrkosten für einen Biopool liegen nach Angaben von Bahl bei gut zehn Prozent gegenüber einem Schwimmteich. Grundsätzlich registriere er viele Anfragen zu dem Thema, auch weil der Markt schwer zu überschauen sei. "Es gibt günstige Fertigbausysteme ab 5000 Euro, man kann aber durchaus auch bis zu 70 000 Euro investieren", sagt Bahl.