Erstmals hat ein Mensch vom Mars zur Erde gesprochen - allerdings vorerst nur in einer aufgezeichneten Botschaft, die der Rover „Curiosity“ an die Erde schickte. Trotzdem sei jetzt klar, dass die Planeten-Kommunikation funktionieren könne, sagen Wissenschaftler.

Pasadena. Auf dem Mars spielt die Musik - und von dort aus gelangt sie zurück zur Erde. Der Nasa-Roboter "Curiosity“ beamte den Song „Reach for the Stars“ von US-Rapper Will.i.am am Dienstag vom Roten Planeten auf die Erde. Es war die erste Musikübertragung von einem anderen Planeten. Das Lied war zu dem Mars-Roboter hochgeladen und von dort zurückgespielt worden – eine Reise von 1,126 Milliarden Kilometern.

Will.i.am, der sich für naturwissenschaftliche Bildung einsetzt, hatte Anfang des Monats zusammen mit anderen Prominenten im kalifornischen Jet Propulsion Laboratory der Nasa die Landung von "Curiosity“ auf dem Mars verfolgt.

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Zuvor hatte der Marsroboter erstmals die Tonaufnahme einer menschlichen Stimme zur Erde geschickt. Bei der kurzen Ansprache des Nasa-Chefs Charles Bolden handele es sich um die erste menschliche Stimme, die je von einem anderen Planeten an die Erde gesendet worden sei, sagte Wissenschaftler Dave Lavery bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde am Montag (Ortszeit) im kalifornischen Pasadena.

Das sei zwar nur ein „kleiner Schritt“, bedeute aber, dass bei zukünftig geplanten bemannten Marsmissionen die Astronauten direkt mit der Erde kommunizieren könnten. Die Audiodatei, in der Bolden seinen Mitarbeitern zur erfolgreichen Landung des Rovers gratuliert, war in den vergangenen zwei Wochen mit Hilfe mehrerer Marssonden von der Erde zum Rover und dann wieder zurück geschickt worden. Die genaue Übertragungsdauer konnte die Nasa nicht nennen. Insgesamt habe „Curiosity“ (Neugier) seit der Landung bereits rund 7000 Megabyte an Daten gesendet. Das sei ein Vielfaches von dem der Vorgänger.

Nachdem der Forschungsroboter in der vergangenen Woche eine erste kurze Testfahrt unternommen hatte, war er am Montag erneut rund zehn Meter gerollt. An seiner neuen Parkposition sollen einige wissenschaftliche Experimente unternommen werden, bevor es zum nächsten Zwischenziel – einer für Forscher geologisch vielversprechenden Stelle namens Glenelg – gehen soll. Der bislang teuerste und technisch ausgefeilteste Marsrover war Anfang August gelandet und ist auf der Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten.

Mit Material von dpa und dapd