Das Einfangen des Weltraumteleskops ist geglückt. Jetzt beginnt die technische Aufrüstung. Hubble wird mit einer Spezialkamera für Fernsicht ausgestattet. In einer spektakulären Operation war es den Astronauten zuvor gelungen, das etwa schulbusgroße Teleskop per Greifarm auf die “Atlantis“ zu bringen. Allerdings machen den Astronauten die Trümmer eines chinesischen Satelliten zusätzlich zu schaffen.

Washington/Houston. Begleitet von Sorgen über eine zusätzliche Gefährdung durch Weltraumschrott sollen zwei US-Astronauten der Raumfähre "Atlantis" in einem sechsstündigen Außeneinsatz eine neue Kamera an Hubble installieren. Mit der "Wide Field Camera 3" wird das Teleskop noch tiefer die unendlichen Weiten des Universums schauen können. Der "Weltraumspaziergang" wird voraussichtlich bis 20.46 MEZ dauern.

In einer spektakulären Operation war es den Astronauten zuvor gelungen, das etwa schulbusgroße und elf Tonnen schwere Teleskop mit einem 15 Meter langen Greifarm des Shuttles einzufangen und auf eine Arbeitsplattform in einer Ladebucht von "Atlantis" zu hieven.

Während der insgesamt elftägigen Mission sind vier weitere bis zu siebenstündige Außeneinsätze der Astronauten geplant. Hubbles Lebensdauer soll um mehrere Jahre verlängert werden, bevor es im Jahr 2014 durch das leistungsfähigere Nachfolgemodell James Webb ersetzt wird.

Die Mission der "Atlantis" ist die erste zum Weltraumteleskop Hubble seit dem Unglück der US-Raumfähre "Columbia" im Jahr 2003. Die Reise ist riskanter als die zur Internationalen Raumstation ISS, weil in der Umlaufbahn 560 Kilometer über der Erde Trümmer eines chinesischen Satelliten umherfliegen, der 2007 bei einem Raketentest zerstört wurde. Für die Raumfähre besteht erhöhte Gefahr, davon getroffen zu werden. Ein zehn Zentimeter großes Teil Weltraumschrott flog am Mittwoch nur wenige Kilometer von der Raumfähre "Atlantis" entfernt vorbei. Selbst ein kleinerer Gegenstand könnte bei einem Zusammenstoß großen Schaden anrichten.

Kurz nach dem Start der „Atlantis“ hatte die Beschädigung von vier Hitzeschutzkacheln bei der Nasa für Aufregung gesorgt. Eingehende Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Beeinträchtigungen „gering“ seien.

Für den Fall, dass die „Atlantis“ Probleme bekommen sollte, hat die Nasa erstmals ein besonderes Hilfsprogramm vorbereitet: Die Raumfähre "Endeavour" steht mit einer vierköpfigen Besatzung bereit, um der "Atlantis" notfalls ins All zu folgen und deren Besatzung aufzunehmen.