Der Austausch einer Kamera am Weltraumteleskop dauerte sieben Stunden und 20 Minuten. Nach einem Kraftakt in Schwerelosigkeit sind die zwei US-Astronauten wieder sicher in die Raumfähre Atlantis zurückgekehrt.

Houston. Wie schon bei Reparaturen auf der Erde nicht anders zu erwarten, verlief auch der Einsatz der US-Astronauten Drew Feustel und John Grunsfeld nicht ganz reibungslos: Zunächst bereitete den Männern in Raumanzügen ein verklemmter Bolzen, mit dem die alte Kamera festgemacht war, Probleme. Als sich der Bolzen mit keinem der zur Verfügung stehenden Werkzeuge vorsichtig lösen ließ, erlaubte die Bodenkontrolle den Astronauten schließlich, so viel Gewalt wie nötig einzusetzen.

Das erwies sich als das richtige Rezept. Denn kurz darauf konnte Feustel Erfolg vermelden: „Ich denke, wir haben es. Er dreht sich. Er dreht sich tatsächlich. Wow, er kommt raus!“ Ein weiterer Vorfall sorgte ebenfalls für Aufregung. Eine Niete rutschte aus einem Werkzeugbeutel und drohte, in der Schwerelosigkeit zu entschweben, bevor Grunsfeld sie in letzter Sekunde doch noch zu fassen bekam.

Bei dem mehr als siebenstündigen Außeneinsatz tauschten Grunsfeld und Feustel die 15 Jahre alte Kamera von Hubble aus und bauten ein neues, 132 Millionen Dollar (97 Millionen Euro) teures Gerät ein, das noch tiefere Blicke in den Kosmos erlauben soll. Außerdem brauchten die Astronauten einen Computer und einen neuen Andock-Mechanismus an dem 19 Jahre alten Teleskop an.

Es war der erste von fünf geplanten Außeneinsätzen. Durch die Reparatur- und Modernisierungsarbeiten soll die Lebensdauer von „Hubble“ um mehrere Jahre verlängert werden. 2014 soll er durch das leistungsfähigere Nachfolgemodell „James Webb“ ersetzt werden.