Das Wasser auf der Erde wurde wahrscheinlich auch von Boten aus dem All gebracht. Kometen könnten hierbei als Transporter gedient haben.

Katlenburg-Lindau. Kometen könnten Teile des heute vorhandenen Wasser auf die Erde gebracht haben. Darauf deuteten Messungen des Weltraumobservatoriums „Herschel“ hin, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) im südniedersächsischen Katlenburg-Lindau mit. Die Analyse des Wassers des Kometen 103P/Hartley 2 wurde vom Fachmagazin „Nature“ online veröffentlicht.

Dass Asteroiden in der Frühzeit des Sonnensystems als Wasserlieferanten fungierten, werde schon lange vermutet, sagte MPS-Sprecherin Birgit Krummheuer. Jetzt sei erstmals ein Komet identifiziert worden, dessen Wasser dem irdischen gleiche. Deshalb könne man davon ausgehen, dass auch Kometen als „Wasserlieferanten“ für die Erde infrage kommen.

Kometen bestehen zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Deshalb hätten einige wasserreiche Körper mit mehr als 1000 Kilometern Durchmesser ausgereicht, um sämtliches heute vorhandenes Wasser auf die Erde zu transportieren, sagte der Sonnensystemforscher Paul Hartogh, der die Untersuchungen geleitet hat.

Es spreche jedoch vieles dafür, dass das Wasser eher mit zahlreichen kleineren Kometen auf die Erde gelangt ist. Alleine in der rund 300 Millionen Jahre dauernden Zeit des sogenannten Kometen-Bombardements (Large Heavy Bombardement) vor 4,1 bis 3,8 Milliarden Jahren könnten Millionen von Kometen auf unserem Planeten eingeschlagen sein.

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Der Komet 103P/Hartley 2 aus dem sogenannten Kuipergürtel am äußeren Rand des Sonnensystems hatte sich vor rund einem Jahr auf seinem Weg um die Sonne der Erde auf etwa 18 Millionen Kilometer genähert, so dicht wie nie zuvor seit seiner Entdeckung.

Deshalb seien vom Weltraumobservatoriums „Herschel“ aus Messungen mit Spezialinstrumenten möglich gewesen, sagte Krummheuer. Das im Mai

2009 ins All gestartete Observatorium trägt wissenschaftliche Geräte, zu deren Entwicklung die MPS-Wissenschaftler wesentlich beigetragen haben. An der Studie waren neben ihnen auch Forscher aus den USA, Frankreich, Spanien und Polen beteiligt.