Hamburg. Ein bisschen Frankreich auf dem Teller: Gerade die Kombination aus Speck und Zwiebel passt hervorragend in den Herbst.

Französisches Grundrezept, endlose Möglichkeiten: Ursprünglich stammt die Quiche als Quiche Lorraine aus der Region Lothringen, wo sie mit geräuchertem Speck, Eierstich und Käse auf den Tisch kommt. Mittlerweile aber hat sich der Begriff für allerlei ähnliche herzhafte Kuchen durchgesetzt.

Gerade die Kombination aus Speck und Zwiebel passt hervorragend in den Herbst – zum Beispiel mit einem Glas Federweißer. „Quiche ist ein Allwetter-Essen“, erzählt die Bloggerin Tine Grasmann, „ich persönlich esse sie auch gerne kalt, mit einem leckeren Salat dazu.“ Mit ihrer Kreation einer Spinatquiche mit Mettwurst hat Grasmann vor einigen Jahren bei der Aktion „Das isst der Pott“ bewiesen, dass die feine französische Torte durchaus bodenständig sein kann. Gleichzeitig hat sie auch ein Stück ihrer Biografie mitgebacken: „Wenn ich eine Sache mit dem Ruhrpott verbinde, dann ist es Mettwurst. Und das liegt vor allem an meiner Omma!“

Endlose Variationen

Traditionell gehören zur Quiche ein Mürbeteig und Eierguss, aber heute gibt es auch im Mutterland endlose Variationen: hauchdünne Filoteig-Quiches zum Beispiel, oder vegane Optionen. Auch Grasmann experimentiert: „Von Mürbeteig über Hefeteig ist alles dabei, letztens habe ich auch kleine Pumpernickelstücke eingearbeitet in den Teig – superlecker.“ Den Teigboden sollte man am besten kurz vorbacken, abkühlen lassen, erst dann die Füllung hineingeben und erneut backen – so erhält man einen knusprigen und stabileren Teigboden, der jeder Füllung standhält. Da ist vieles erlaubt, im Norden auch Lachs.

Eine traditionelle Quiche Lorraine mit Cheddar, Camembert, Speck und Ei.
Eine traditionelle Quiche Lorraine mit Cheddar, Camembert, Speck und Ei. © Getty Images/iStockphoto

Buntes Gemüse sieht besonders ansprechend aus. Aber Quiches eignen sich auch ganz wunderbar dazu, Übriggebliebenes aufzubrauchen. So kann man zum Beispiel Reste der Nudelsoße oder Ratatouille in die Füllung geben. Die Resteverwertung hat die Kochbuchautorin Sophia Hoffmann zu einer eigenen Kunstform erhoben: Bei ihr kommt Gemüse, das seine besten Tage hinter sich hat, auf einen Boden aus Semmelbröseln.

Wähe und Co. sind süße Alternativen

Quiche Lorraine

Tarte mit Kürbis

„Wenn altes Brot übrig bleibt, lautet der Verwertungstipp immer: ,Mach Semmelbrösel draus‘, doch wohin mit all den Bröseln?“, erklärt Hoffmann, „man kann ja nicht jeden Tag etwas panieren – deshalb habe ich angefangen, mit Bröseln etwa Quiches zu backen.“ Egal was für ein Teig es wird, beim Backen sollte man etwas aufmerksam sein: „Der Ofen muss vorgeheizt sein, sonst stockt die Masse nicht ordentlich“, empfiehlt Tine Grasmann, „und die Backform gut einfetten!“

Gut abkühlen lassen, sonst wird es schnell matschig

Eine Tarte mit Kürbis, Apfel und roten Zwiebeln sowie Kürbiskernen.
Eine Tarte mit Kürbis, Apfel und roten Zwiebeln sowie Kürbiskernen. © Getty Images/iStockphoto

Wenn es dann schon gut duftet, ist es nicht leicht, Geduld walten zu lassen, aber Grasmann warnt, dass man den Kuchen unbedingt gut abkühlen lassen sollte, sonst wird es matschig, wenn man ihn anschneidet. Befolgt man aber ihre Tipps, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen mit den herzhaften Kuchen aus Frankreich.