Kleine Teilchen gibt es beim Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) in Bahrenfeld in Massen, doch zwölf kräftige Kaltblüter? Sie werden um 19 Uhr und 21 Uhr die Attraktion sein. Mit den Pferden werden die Physiker den historischen Magdeburger Halbkugel-Versuch vorführen, den Otto von Guericke vor 350 Jahren aufbaute. Der deutsche Politiker, Naturwissenschaftler und Erfinder, 1602 in Magdeburg geboren und 1686 in Hamburg verstorben, begründete die Vakuumtechnik. Seine Entdeckungen demonstrierte er mit spektakulären Experimenten. So auch 1657. Damals fügte er zwei große kupferne Halbkugeln, mit einem Durchmesser von knapp 60 Zentimetern (Magdeburger Halbkugeln) mittels einer Dichtung zusammen und pumpte die Luft heraus. Dann spannte er vor jede Halbkugel Pferde, die sie auseinanderreißen sollten, was ihnen aber nicht gelang. Als die Kugeln wieder mit Luft gefüllt wurden, fielen sie von allein auseinander.

Die Pferde sind nicht die einzige Attraktion des Forschungszentrums, zu dem jährlich 3000 Wissenschaftler aus 45 Nationen reisen. Noch bevor das Licht der Zukunft, die 3,4 Kilometer lange europäische Röntgenlaseranlage XFEL 2013, zündet, blicken die Forscher am 300 Meter langen Vorläufer FLASH schon in neue Dimensionen. Was erschließt sich den Physikern, Biologen, Medizinern und Materialforschern? Schauen Sie den Forschern im Laborgebäude 1 über die Schulter, oder lauschen Sie den 30-minütigen Vorträgen, die von 18 bis 23 Uhr im Hörsaal (Gebäude 6) gehalten werden. Auf dem Gelände des Desy präsentieren sich zudem das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht und das Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie.

  • Desy, Notkestr. 85, Buslinie 412