Berlin. Sie haben einen Hund und wollen mit ihm verreisen? Italien bietet sich dafür an. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.

Sonne, Strand, Zitroneneis: Italien ist für viele Menschen die Traumdestination schlechthin. Ob Studienreisen, Familienurlaub oder Wandertouren, das Land hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Doch wie sieht es aus, wenn der Hund mit in den Urlaub in Italien soll? Stehen Hundehalter vor verschlossenen Parks – oder ist Italien gar das Ziel der Ziele für Menschen mit Fellnasen? Und was gilt es zu beachten, wenn Sie Ihren Hund mit nach Italien nehmen wollen?

Mal grundsätzlich: Italiener lieben Hunde nicht weniger als die Deutschen. Schätzungsweise 7,5 Millionen Hunde leben in Italien. Wie hierzulande hat damit in etwa jeder Achte einen Vierbeiner im Haus. Zwar sind Erziehungsphilosophie und Haltungsformen etwas verschieden – generell aber ist Italien ein sehr hundefreundliches Land. Sie werden also nicht vom Agritourismo gejagt, sollten Sie mit einer Fellnase aufkreuzen.

Urlaub mit Hund in Italien: Einreisebestimmungen prüfen

Wenn Sie Ihren Urlaub mit Hund in Italien buchen, sollten Sie zunächst die Einreisebestimmungen prüfen. Je nach Herkunftsland des Hundes können die verschieden sein. Pflicht ist außerdem ein gültiger EU-Heimtierausweis. Auch eine Tollwutimpfung und ein Mikrochip werden verlangt. Die notwendigen Dokumente müssen Sie im Gepäck haben.

Hund in Italien: Strand oder Naturpark?

Wählen Sie dann Ihr Ziel. Zwar sind Hunde an vielen Orten Italiens gern gesehen, es gibt aber Regionen, die sich – je nach Jahreszeit – mehr oder weniger anbieten. So kann etwa die römische Sommerhitze Ihrem Tier schnell Schwierigkeiten bereiten, während an der Küste Liguriens auch im Hochsommer ein frischer Wind für Abkühlung sorgt.

MonatDurchschnittliche Temperatur in Italien gesamt in Grad Celsius
Januar7
Februar8
März11
April15
Mai19
Juni23
Juli26
August26
September23
Oktober18
November12
Dezember8

In manchen Regionen des Landes sind Hunde an Stränden zudem nicht oder nur zu bestimmten Jahreszeiten erlaubt. Familienstrände sind in der Hauptsaison oft Sperrgebiet für Hunde. Zur Nebensaison stört es dann niemanden mehr, wenn sich Ihr Hund durch den Sand wühlt. Für Badespaß mit Hund gehen Sie am besten an einen der zahlreichen Hundestrände.

Für ausgedehnte Spaziergänge oder Wanderungen in Nationalparks und Reservaten empfiehlt es sich, die lokalen Bestimmungen zu prüfen. Gibt es Leinenzwang? Welche Routen darf ich mit meinem Hund nehmen, welche sind verboten? Im Nationalpark Abruzzen etwa dürfen Hunde nur auf sehr wenigen Pfaden wandeln – so sollen Begegnungen mit Bären vermieden werden. Wer vorab prüft, was erlaubt ist, vermeidet unangenehme Überraschungen.

Mit dem Hund nach Italien: Aufgepasst in Städten

Für Städtetrips sollten Sie im Blick haben, dass Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln in der Regel einen Maulkorb tragen müssen und an der Leine zu führen sind. Packen Sie also entsprechend. Generell haben Hunde gerade in Großstädten oft das Nachsehen: Lauter Verkehr, enge Straßen und volle Gassen bedeuten viel Stress für das Tier und nicht jeder Park eignet sich zum Stressabbau. Planen Sie entsprechend und suchen Sie nach Hundeparks und Auslaufflächen, sollten Sie Ihrem Vierbeiner etwa den Mailänder Dom in seiner barocken Pracht zeigen wollen.

Kulturfans aufgepasst: Hunde haben für gewöhnlich keinen Zutritt zu Kirchen, Museen oder Ausgrabungsstätten. Wollen Sie etwa das Colosseum besichtigen, lassen Sie die Fellnase im Hotel. Manchmal ist auch die Größe des Tiers entscheidend. Pompeji etwa lässt angeleinte Hunde bis zehn Kilogramm auf das Gelände. Wer den Tarot-Garten der Niki de Saint Phalle besuchen will, muss hingegen nur an eine Leine denken.

Für den Restaurant- oder Cafébesuch empfiehlt es sich ebenfalls, vorher einmal nachzufragen. Manches Etablissement freut sich über jeden Hund, andere lassen sie nur im Außenbereich zu, wieder andere sagen: „Draußen bleiben“. In manchen entscheidet dann wieder die Größe.

Urlaub mit Hund in Italien: Die richtige Unterkunft finden

Haben Sie sich entschieden, wo es hingehen soll, steht als nächstes die Unterkunft an. Italien bietet dabei zahlreiche Möglichkeiten, von der hundefreundlichen Low-Budget-Bleibe bis hin zum Luxushotel ist alles dabei.

Achten Sie darauf, ob Ihr Hund willkommen ist, fragen Sie bei Unsicherheiten nach. Viele Angebote richten sich nach den Bedürfnissen von Hund und haltender Person, etwa was Trinkplätze angeht oder spezielles Futter. In manchen Fällen kann es sein, dass große Hunde nicht erwünscht sind. Andere Unterkünfte haben hingegen spezielle Regeln dazu, wo der Hund seine Geschäfte verrichten darf. Spätestens bei der Ankunft sollten Sie sich über solche Besonderheiten informieren.

Das gilt auch bei Campingplätzen. Die sind in der Regel zwar hundefreundlich, erwarten aber bestimmtes Verhalten von Hund und Halter. So müssen Hinterlassenschaften beseitigt werden, die Tiere dürfen auch meist nicht ohne Aufsicht sein.

Manche Unterkünfte berechnen außerdem einen Aufpreis für die Reinigung. Klären Sie solche Feinheiten bei der Buchung, sonst ärgern Sie sich über die Rechnung.

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Reisen mit Hund in Italien: Regeln im Nah- und Fernverkehr

Jetzt gilt es ein Reisemittel zu wählen. Fliegen Sie, dann müssen Sie bei der Fluglinie nachfragen, welche Bedingungen gelten. Manche Airlines lassen grundsätzlich keinen Hund mit, andere in der Kabine nur bis zu einer bestimmten Größe.

Fahren Sie mit der Bahn, dann ist entscheidend, ob Sie Fern- oder Nahverkehrszüge nutzen. Größe und Gewicht legen auch hier fest, was geht: Kleine Hunde bis 10 Kilo dürfen etwa kostenlos im Regionalzug fahren, größere Tiere brauchen einen Fahrschein und müssen mit Maulkorb und an der Leine geführt werden. Schnellzüge wie der Frecciarossa erlauben Hunde nur in der Zweiten Klasse.

Anders sieht es bei Fernbussen aus: MarinoBus etwa erlaubt nur Hunde bis 10 Kilogramm, Flixbus hingegen gar keine (mit der Ausnahme von Blindenhunden). Also unbedingt bei der Buchung prüfen, was erlaubt ist.

Wer einen Mietwagen nimmt, sollte ebenfalls vorher klären, ob und zu welchen Bedingungen Hunde erlaubt sind. Manche Anbieter erlauben die Mitnahme nicht, andere berechnen teils horrende Gebühren für Reinigung oder spezielle Transportboxen. Saugen Sie Ihren Wagen als auf jeden Fall gründlich aus, bevor Sie ihn abgeben.

Wer mit dem eigenen Pkw reist, muss gemäß Straßenverkehrsgesetz den Hund sichern – mit einem Gurt oder einer Box. Einige Regionen wie die Lombardei und Sardinien schreiben zudem einen Maulkorb vor. Es ist außerdem verboten, dass der Hund während der Fahrt den Kopf aus dem Fenster streckt. Auch wer sein Tier im geparkten Auto zurücklässt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen – und riskiert gerade im Sommer das Leben des Tieres.

Urlaub in Italien: Auf die Gesundheit des Hundes achten

Sie haben nun ein Ziel, wissen wo Sie schlafen, was Sie unternehmen wollen und wie sie dort hinkommen. Denken Sie zuletzt noch an die Gesundheit Ihres Hundes. Lassen Sie Ihr Tier unbedingt gegen Tollwut impfen. Bei der Einreise darf die Impfung nicht weniger als 21 Tage zurückliegen.

Manche Regionen verlangen besondere Impfungen, etwa die Lombardei: Dort müssen Hunde auch gegen Leptospirose, Hepatitis, Staupe, Parvovirose geimpft sein.

Besonders Acht geben sollten Sie zudem auf Zecken. Die können gefährliche bis tödliche Krankheiten wie Leishmaniose und Ehrlichiose übertragen. Packen Sie Schutzmittel und eine Zeckenzange ein.

Es empfiehlt sich außerdem, vorab ein paar Nummern von Tierärztinnen und Tierärzten rauszusuchen. Einen speziellen Tiernotruf gibt es nicht, aber örtliche Veterinäre oder Tierheime können weiterhelfen. In Großstädten wie Rom oder Mailand gibt es Notfallkliniken für Tiere. Wissen Sie sich partout nicht mehr zu helfen, wählen Sie die 112. Die Carabinieri helfen weiter.

Denken Sie zudem daran: In Italien kann es sehr heiß werden. Ausreichend Wasser sollte also im Gepäck sein. Planen Sie bei längeren Spaziergängen Pausen im Schatten ein, damit Ihr Hund nicht überhitzt. Hundefutter finden Sie in jedem Supermarkt, besser sortierte bieten auch Futter bei Allergien oder anderen Krankheiten.

Leider ist Hundediebstahl ist in Italien weit verbreitet. Lassen Sie Ihr Tier also nicht unbeaufsichtigt und auf gar keinen Fall im Freien schlafen.

Urlaub mit Hund in Italien: Ein Traumziel für Hundeliebhaber

Auch wenn es viel zu beachten gibt: Italien ist ein Traumziel für Hundebesitzer. Land und Leute sind Hunden gegenüber aufgeschlossen, es gibt traumhafte Natur, die Ihre Fellnase durchschnuppern kann – und auch die gesundheitliche Versorgung ihres Lieblings stellt kein Problem dar.