Kriminelle finden immer neue Maschen, um mit Spam-Anrufen Verbraucher zu betrügen. Mit diesen Tricks können Sie sich davor schützen.

Das Telefon klingelt. Die Anruferin ist angeblich die Strafverfolgungsbehörde Europol - und die Chance ist groß, dass es sich um einen Spam-Anruf handelt. In den letzten Monaten gingen zahlreiche Meldungen über die Betrugsmasche ein. Über 150.000 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauch registrierte die Bundesnetzagentur in Deutschland allein für das Jahr 2022. Lesen Sie dazu: Verbraucherschützer warnen vor neuer Betrugsmasche

Selbst wenn die Nummer blockiert ist, erhalten viele Bürger weiter Anrufe von anderen Nummern. Wie Sie sich nachhaltig vor Spam-Anrufen schützen und woran Sie diese leicht erkennen können, lesen Sie hier.

Woran erkenne ich einen Spam-Anruf?

Eine unbekannte oder sogar anonyme Rufnummer sollte ersteinmal immer skeptisch werden lassen. Wird man zusätzlich aufgefordert den Anruf zu bestätigen, sollten alle Alarmglocken klingeln. Bei Annahme eines solchen Anrufs ist zu Beginn oftmals eine Bandansage zu hören. Der Angerufene wird aufgefordert, eine Nummer einzutippen oder mit "Ja" zu antworten. Damit sollen Verbraucher später erpresst werden, dass sie einem Vertrag oder Ähnlichem zugestimmt hätten.

Eine andere Gefahr sind sogenannte Ping-Anrufe. Wenn sie Anrufe von einer unbekannten Nummer erhalten, die nur kurz klingelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um einen Ping-Anruf handelt. Wer die Nummer zurückruft, landet oftmals in einer teuren Warteschlange. Unbekannte Nummern deshalb niemals zurückrufen!

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Gründe des Anrufs: Gewinnspiele, Mahnungen und FBI

Eine andere Möglichkeit, Spam-Anrufe zu identifizieren, sind die Art der Gründe für den Anruf. Häufig sind es angebliche Starfverfolgungsbehörden oder Banken, die sich wegen fiktiven Vergehen oder ausstehenden Zahlungen melden. Grundsätzlich würden diese sich allerdings per Brief an die betroffene Person wenden.

Eine andere Betrugsmasche ist die Nachricht vom Gewinn eines Gewinnspieles, an dem man meistens niemals teilgenommen hat. Sobald es darum geht, Geld zu überweisen oder Kontodaten weiterzugeben, sollten sie immer den Anruf beenden.

Vorsicht ist auch bei scheinbar deutschen Nummern geboten. Verschiedene internationale Vorwahlen sind deutschen Ortsvorwahlen verblüffend ähnlich.

Nummern nachhaltig blockieren

Der einfachste Weg, Spam-Anrufe zu verhindern, ist jede Rufnummer zu blockieren, die Sie damit nervt. Für das iPhone und Android-Handys geht das ganz einfach über die Optionen, die neben der Rufnummer anwählbar sind. Außerdem gibt es in beiden Betriebssystemen die Option, alle unbekannten oder anonymen Nummern zu unterdrücken. Diese Möglichkeit finden Sie in den Einstellungen unter Anrufen.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Apps, die Anrufe filtern oder Auskunft über die angerufene Nummer geben können. Ein Beispiel dafür ist die Tellows-Anruffilter-Anwendung für Router, also Festnetztelefone oder die Clever-Dialer-App für Handys. Alternativ können sie sich auch an ihren Telefonanbieter wenden

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Bei wem melde ich einen Spam-Anruf?

Die zentrale Stelle für Beschwerden über Spam-Anrufe ist die Bundesnetzagentur. Welche Maßnahmen sie ergreift, ist abhängig von dem Grad der Belästigung. Deshalb sollte im Beschwerdeformular möglichst genau angegeben werden, um welche Art Anruf es sich handelt.

Die Bundesnetzagentur hat dann verschiedene Möglichkeiten, die Betreiber der Rufnummern zu belangen. Das kann dazu führen, dass eine Rufnummer abgeschaltet wird oder sogar eine Geldstrafe verhängt wird. Eine Liste von problematischen Telefonnummern, die die Bundesnetzagentur bereits vorhat abzuschalten, finden Sie hier. (os)

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