BRÜSSEL. Der EU-Gipfel ist durch besonders zähe Verhandlungen gekennzeichnet. Die kontroversen Linien und den unverdrossenen Humor einiger Akteure zeigten auch anschaulich die unterschiedlichen Zitate der Politiker. Hier eine Auswahl:

"Wir arbeiten fleißig, und die Probleme sind noch nicht gelöst. Aber alle versuchen es." (Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, am Freitag vor Beginn ihres Gesprächs mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczynski)

"Polen hat nicht die Angewohnheit, sich von etwas zurückzuziehen, wo es Recht hat. Meine Pflicht ist es, bis zum Ende zu reden, und ich werde bis zum Ende reden." (Polens Präsident Lech Kaczynski am Freitag)

"Wenn es keine Übereinkunft zur Quadratwurzel gibt, können wir über andere Auswege reden, aber eine Milderung muss sein." (Polens Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski am Freitag in Warschau)

"Polen bleibt ein ernsthaftes Problem." (Italiens Ministerpräsident Romano Prodi am Freitag)

"Der Auftritt sorgte für eine frostige Atmosphäre im Auditorium, weil durch ihn offensichtlich wurde, dass Polen nicht zu Kompromissen bereit ist." (Der tschechische Regierungschef Mirek Topolanek am Freitag zu den Forderungen Polens)

"Wir haben den Namen des Außenministers geändert, sodass jetzt niemand mehr weiß, worum es geht. Das ist die Vereinfachung der Verträge." (Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker am Freitag in Brüssel über den künftigen "Hohen Beauftragten der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik")

"Die meisten Staaten haben den Geist des Kompromisses." (Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Freitag)

"Sollte sich Polen auch nur annähernd durchsetzen, würde sich die EU fortan als beliebig erpressbar erweisen." (CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer )

"Diese Selbstbeschäftigung der Europäischen Union muss aufhören." (Der österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer am Freitag)

"Ich habe vier Hemden mitgenommen. Ich schließe nicht aus, dass wir noch an diesem Samstag hier sitzen." (Der Tschechische Europaminister Alexandr Vondra am Freitag)