Zeremonie zum Gedenken an die 20 Todesopfer ist am Sonnabend geplant

Duisburg. Eine Woche nach der tragischen Massenpanik findet am kommenden Sonnabend eine offizielle Trauerfeier statt. An der Zeremonie in einer Duisburger Kirche wird neben der nordrhein-westfälischen Landesregierung auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen. Merkel werde hierfür ihren Urlaub unterbrechen, teilte eine Regierungssprecherin gestern mit. Auch Bundespräsident Christian Wulff plant sein Kommen.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland kommt nicht, weil er "die Gefühle der Angehörigen nicht verletzen und mit seiner Anwesenheit nicht provozieren" wolle, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Aus Polizeikreisen hieß es, auch Sicherheitsbedenken hätten zu der Entscheidung geführt. Gegen Sauerland seien Morddrohungen ausgesprochen worden. Für morgen um 9.30 Uhr haben Technofans zu einer Demonstration gegen Sauerland vor dem Duisburger Rathaus aufgerufen.

Das NRW-Kabinett begann seine Sitzung gestern mit einer Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe. Im Düsseldorfer Landtag liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich gestern auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eingetragen hat.

Die 20 Todesopfer der Massenpanik sind nach Erkenntnissen der Mediziner im Gedränge erdrückt worden, alle starben an Brustkorbquetschungen. Die Leichen wurden gestern zur Bestattung freigegeben.

Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 und der MSV Duisburg planen ein Benefizspiel. Das Datum für die Partie im Duisburger Stadion steht noch nicht fest. "Wir wollen versuchen, allen denen, die jetzt so unendliches Leid ertragen müssen, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen", hieß es.