Die Kanzlerin ruft in ihrer Neujahrsansprache dazu auf, Flüchtlingen zu helfen

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihrer Neujahrsansprache vor der Teilnahme an fremdenfeindlichen Demonstrationen gewarnt. „Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen“, mahnte sie mit Blick auf die Pegida-Proteste. „Zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen.“ Die aufgezeichnete TV-Ansprache wird am Silvesterabend in ARD und ZDF ausgestrahlt.

Die Regierungschefin kritisierte scharf, dass manche Teilnehmer bei den fremdenfeindlichen Montagsdemonstrationen „Wir sind das Volk“ rufen – wie bei der friedlichen Revolution vor 25 Jahren in der DDR. „Aber tatsächlich meinen sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen eurer Hautfarbe oder eurer Religion“, so die Kanzlerin. Merkel rief dazu auf, die Flüchtlinge zu unterstützen. Weltweit gebe es so viele wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“

In ihrer Ansprache übte Merkel auch scharfe Kritik am Verhalten Russlands gegenüber der Ukraine. Im zu Ende gehenden Jahr habe Europa erfahren, „was es bedeutet, wenn Grundlagen unserer europäischen Friedensordnung infrage gestellt werden – also die freie Selbstbestimmung der Völker. Genau das mutet Russland der Ukraine zu.“