SPD will auf ihrem Parteitag heute offiziell ihren Kanzlerkandidaten bestimmen. Aktivisten von Greenpeace stören Steinbrück-Rede.

Hannover. Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will die Frage der sozialen Gerechtigkeit zum zentralen Wahlkampfthema machen. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität seien Grundlage seiner Kandidatur, sagte Steinbrück am Sonntag zum Auftakt seiner Rede vor dem SPD-Parteitag in Hannover. Als Bundeskanzler wolle er für gerechte Löhne, gleiche Löhne von Frauen und Männern sowie das Ende eines „Zwei-Klassen-Gesundheitssystems“ sorgen. Der 65-Jährige soll am Nachmittag zum Herausforderer von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewählt werden. Erwartet wird ein Ergebnis von mehr als 90 Prozent.

Steinbrück fordert Bund zu Mitwirkung bei NPD-Verbot auf

Peer Steinbrück hat die Bundesregierung in seiner Rede zur Mitwirkung beim geplanten Verbotsverfahren der Bundesländer gegen die rechtsextreme NPD aufgefordert. „Wir wissen, dass alleine rechtliche Schritte die braune Soße noch nicht eindämmen. Aber verzichten dürfen wir darauf nicht“, sagte Steinbrück am Sonntag vor dem SPD-Parteitag. Zugleich hielt er der schwarz-gelben Koalition vor, rechte Gewalt zu verharmlosen, indem sie sie mit linker Gewalt gleichsetze.

Greenpeace stört Steinbrück-Rede

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben die Rede von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kurzzeitig gestört. In Anspielung auf Steinbrücks Vortragshonorare waren auf Transparenten der Kandidat als Bergmann und der Schriftzug „Genug Kohle gescheffelt“ zu sehen. Einzelne Delegierte quittierten die Aktion mit Buhrufen. Steinbrück unterbrach die Rede nur wenige Sekunden und ging auf die Transparente nicht ein.