Nach Vorwürfen gegen SPD-Kanzlerkandidat und Unterlassungserklärung ziehen sich Bochumer Stadtwerke nun zurück.

Bochum. Die Stadtwerke Bochum wollen sich nach ihrem Einlenken im Streit um ein 25.000-Euro-Honorar an SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD) derzeit nicht zu weiteren Einzelheiten äußern. Das Unternehmen hatte am Wochenende nach eigenen Angaben eine Unterlassungserklärung unterzeichnet und in einer Pressemitteilung am Sonntag erklärt: „Es gab keine Absprachen der Stadtwerke Bochum - weder schriftlich noch mündlich – mit Herrn Steinbrück, dass er sein Honorar aus dem Auftritt am 26.11.2011 in Höhe von 25 000 Euro einem von ihm zu bestimmenden karitativen Zweck hätte spenden müssen.“

Ursprünglich hatten die Stadtwerke erklärt, das zugesagte Honorar sei nicht für Peer Steinbrück selbst, sondern als Spende für karitative Zwecke bestimmt gewesen. Wegen dieser Behauptung war der SPD-Kanzlerkandidat juristisch gegen die Stadtwerke vorgegangen.

Die Veranstaltungsreihe „Atriumtalk“, bei der Steinbrück aufgetreten war, sei mit der Idee konzipiert worden, dass die Gäste ihr Honorar einem karitativen Zweck spenden, hieß es in der Mitteilung weiter. „Im konkreten Fall bei Herrn Steinbrück ist es jedoch versäumt worden, Herrn Steinbrück davon in Kenntnis zu setzen. Dies ist auf Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Stadtwerken Bochum und dem Dienstleister zurückzuführen, der mit der Organisation und Umsetzung der Veranstaltung beauftragt war.“

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa wollten die Stadtwerke zu den genannten Kommunikationsschwierigkeiten nichts sagen. „Zum jetzigen Zeitpunkt äußern wir uns nicht“, hieß es am Montag. Der Dienstleister, eine Veranstaltungsagentur aus Bochum, wollte sich zunächst ebenfalls nicht äußern.

Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) will sich in einer Präsidiumssitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke in dieser Woche über den Vorgang informieren lassen. Ein genaues Datum für das Treffen konnte ein Stadtsprecher zunächst nicht nennen.