Die IG Metall hat zur Rettung des Rüsselsheimer Autobauers Opel einen Lohnverzicht nicht ausgeschlossen.

Berlin. Die Belegschaft müsse zu einem zukunftssicheren Konzept beitragen, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Frankfurt, Armin Schild, am Montag im Deutschlandradio Kultur. "Möglicherweise bedeutet das weitere Lohnverluste (...) einer Belegschaft, die wie keine andere in den vergangenen Jahren schon verzichtet hat", sagte Schild.

Die Sicherung der Opel-Standorte habe oberste Priorität, sagte Schild. Danach folge die Sicherung der Arbeitsplätze und die Sicherung gegen betriebsbedingte Kündigungen. Aber auch die Politik und damit der Steuerzahler müssten dem Konzern aus der Krise helfen. Opel selbst sei überlebensfähig, das Unternehmen gut aufgestellt. Man müsse weiter darüber nachdenken, sich von der Konzernmutter General Motors zu trennen.

Nach Unternehmensangaben ist eine Herauslösung von Opel aus dem GM-Konzern derzeit aber nicht geplant. "Opel und GM sind ein Konzern. Alles andere ist Spekulation", sagte ein Opel-Sprecher. Opel sieht wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit des Mutterkonzerns seine Zukunft gefährdet und hat um eine Staatsbürgschaft gebeten. Über einen Ausweg aus der Krise wollte am Míttag Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin mit Finanzminister Peer Steinbrück, Wirtschaftsminister Michael Glos und der Opel-Spitze beraten.

Auch Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer Beschäftigten der Opel AG zu einem dreijährigen Verzicht auf Lohnerhöhungen aufgerufen. In der "Bild am Sonntag" schlug Dudenhöffer vor, dass die Mitarbeiter die Lohnerhöhungen erst 2011 ausgezahlt bekommen, "also dem Arbeitgeber quasi einen Kredit geben."