Vorsitzende der Linken schließt auch eine Doppelspitze für die Bundestagswahl 2013 nicht aus. Euro-Krise zentrales Wahlkampf-Thema.

Berlin. Die Linke will erst im Frühjahr ihre Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl benennen. Der Parteivorstand werde dann sowohl über die Frage einer Doppelkandidatur als auch über die Personen entscheiden, sagte die stellvertretende Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht. Als zentrale Themen für den Wahlkampf nannte sie die Euro-Krise und die soziale Lage in Deutschland.

+++Wagenknecht hält Volksabstimmung für zwingend+++

+++Liebesnest für Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht+++

Die Linksfraktion kommt heute (Dienstag) in Berlin zu einer zweitägigen Klausurtagung zusammen, um sich auf das letzte Jahr vor der Bundestagswahl vorzubereiten. Um Personalfragen soll es dabei nicht gehen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass Fraktionschef Gregor Gysi ein weiteres Mal für die Linke als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen will. Wagenknecht hatte es bereits im vergangenen November bei der letzten Wahl des Fraktionsvorstands auf den Vorsitz abgesehen. Damals verhinderte Gysi aber eine Doppelspitze, Wagenknecht firmiert seither als seine „erste Stellvertreterin“.

Die 43-Jährige stellte sich im dpa-Gespräch hinter die von den beiden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger ausgegebene Wahlkampf-Strategie, SPD und Grünen unter klar definierten Bedingungen eine Koalition anzubieten. „Wir haben immer gesagt, wenn die SPD einmal wieder den Mut haben sollte, vernünftige sozialdemokratische anstelle neoliberaler Politik zu machen, dann ist die Linke gern zur Zusammenarbeit bereit“, sagte sie.

Den Sozialdemokraten warf sie aber vor, sich bereits auf eine große Koalition festgelegt zu haben. SPD-Chef Sigmar Gabriel täusche die Wähler, indem er Versprechen mache, die er gar nicht halten könne. „All das, was er erzählt von Bankenregulierung bis Reichensteuer, wird die SPD mit der CDU ganz sicher nicht durchsetzen“, sagte Wagenknecht. „Für eine Regierung, die eine Politik macht wie Rot-Grün zwischen 1998 und 2005, stünden wir nicht zur Verfügung.“