US-Präsident George W. Bush ist gestern abend in Rostock gelandet. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Bush bei seinem dritten Deutschland-Besuch einen Tag und zwei Nächte in ihrem Wahlkreis an der Ostseeküste verbringen.

ROSTOCK. Bush und seine Frau Laura übernachten im noblen Ostseebad Heiligendamm. Für heute sind neben politischen Gesprächen mit Merkel ein umfangreiches Besichtigungsprogramm in der Hafenstadt Stralsund und ein Grillabend in dem Dorf Trinwillershagen geplant. Begleitet wird Bush von Außenministerin Condoleezza Rice.

Merkel will Bush zeigen, welche Veränderungen und Probleme die deutsche Vereinigung gebracht hat. Dafür gilt im Land die höchste Sicherheitsstufe. Zum Schutz des US-Präsidenten werden weit mehr als zehntausend Polizisten und Sicherheitsbeamte im Einsatz sein. In Stralsund dürfen selbst Anwohner nur nach strengen Kontrollen ihre Häuser betreten und sich nicht an ihren Fenstern aufhalten. Von den 1000 Bürgern, die die Begrüßung Bushs durch Merkel in Stralsund verfolgen werden, sind allein 231 Soldaten einer Marineschule.

Ein Bündnis aus Friedensgruppen, Parteivertretern und Gewerkschaften hat Proteste gegen Bushs Besuch angekündigt. Den bisherigen Plänen zufolge soll es ab dem Vormittag zwei Kundgebungen geben. Dazu hat sich unter anderem auch der stellvertretende Regierungschef und Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Methling, von der PDS angekündigt. CDU-Generalsekretär Pofalla griff die SPD/PDS-Koalition in Schwerin scharf an: Die Landesregierung gebe sich alle Mühe, den gastfreundlichen Eindruck von Deutschland nach der glanzvollen Fußball-WM zu zerstören.