In den Streit zwischen Regierung und Krankenkassen über die Finanzierung der geplanten Schweinegrippe-Impfung kommt Bewegung. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) lud mehrere Kassen und ihre Spitzenverbände für heute zu einem Gespräch ins Ministerium ein.

Berlin. Als Grund nannte sie, dass über die Risikogruppen hinaus jeder gegen die neue Grippe geimpft werden solle, der dies wolle. Daraus ergebe sich weiterer Gesprächsbedarf. Laut Regierungssprecher Ulrich Wilhelm tauschten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Schmidt über das Thema gestern auch am Rande der Kabinettssitzung aus.

Die Kassen wehren sich dagegen, dass sie allein die Kosten für die Impfungen tragen sollen. Ihrer Ansicht nach müssen auch Bund und Länder einen Teil übernehmen, da die Abwehr der Pandemiegefahr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstelle. Sie machen sich nun Hoffnung, dass die Regierung bei der Verteilung der Kosten zu Zugeständnissen bereit sein könnte. Den Kassen zufolge wird allein die erste Impfwelle zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro kosten. Die Bundesregierung geht bisher dagegen von Kosten für die Kassen von maximal 600 Millionen Euro aus. Nach Auffassung des Ministeriums sind Schutzimpfungen eindeutig eine Pflichtaufgabe der Kassen.