Die erst vor vier Wochen von der früheren CSU- Politikerin Gabriele Pauli gegründete Freie Union trennt sich von ihren beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden Michael Meier und Sabrina Olsson.

Fürth/Hannover. Beide hätten die Aufbauarbeit der Partei und der Landesverbände "extrem zu behindern" versucht und der Partei Korruption und Erpressung vorgeworfen, teilte Pauli in Fürth mit. Die Partei habe in kurzer Zeit bereits viele Bürger angezogen. "Wir sollten uns diese wertvolle Arbeit nicht durch einige wenige kaputt machen lassen."

Die Partei will sich für die Werte Liebe, Freude und Glück einsetzen, was sie in einem sechsseitigen Wahlprogramm konstatiert. Kritiker werfen Pauli ein Abdriften in die Esoterik vor. Sie selbst stellt ihre Partei als Gegenmodell zu den etablierten Parteien dar. Den Wahlkampf will Pauli vor allem mit Spaß absolvieren. "Wir werden eine Motorradrundfahrt durch Deutschland machen. Wir werden den Wahlkampf mit dem Hobby verbinden", sagte sie am Wochenende in Hannover.

Ob Pauli tatsächlich zur Bundestagswahl antreten darf, zeigt sich allerdings erst am Donnerstag. Bis dahin muss sie in Niedersachsen noch 2000 Unterschriften sammeln und beim Landeswahlamt abgeben. Am Sonntag waren nach Angaben des Landesverbandes rund 200 Unterstützer registriert und zu einer Wahlveranstaltung am Abend waren mehr als 50 Interessierte gekommen.

Der gesamte Bundesvorstand inklusive Pauli als Vorsitzender soll am 9. August neu gewählt werden. Hintergrund dafür sei, dass sich die Mitgliederzahl vervierfacht habe und es inzwischen 16 Landesverbände gebe, die sich auch im neuen Bundesvorstand widerspiegeln sollen. Bisher seien 13 von 16 Vorstandsposten durch bayerische Mitglieder besetzt.