Nord-Süd-Gefälle in der Bildung: Ministerin Schavan spricht sich für zentrale Abi-Prüfungen aus. „Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder, egal ob sie in Potsdam, Frankfurt oder Stuttgart zur Schule gehen, gleich gute Bildung bekommen.“

Berlin. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat ein deutschlandweites Zentralabitur gefordert. "Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder, egal ob sie in Potsdam, Frankfurt oder Stuttgart zur Schule gehen, gleich gute Bildung bekommen", sagte die dem Magazin "Cicero". Zentrale Abschlussprüfungen würden das sicherstellen.

Die Bundesländer könnten bei der Ausgestaltung der Ausbildung deutliche Freiheiten behalten. Schavan: "Ein Zentralabitur würde aber das eklatante Bildungsgefälle in Deutschland beheben helfen." Aus Sicht der Bundesministerin gibt es ein Nord-Süd-Gefälle beim Abitur, das dauerhaft nicht akzeptabel sei. "Das macht Eltern zu Recht nervös", sagte die Ministerin.

Deutschland müsse im internationalen Bildungswettbewerb die föderale Bildungspolitik überdenken und neue Wege beschreiten. Schavan: "Wir brauchen einen modernen, souverän agierenden Föderalismus." Das Zentralabitur sei ein Schritt in diese Richtung. Schavan war bis Oktober 2005 Kultusministerin in Baden-Württemberg. Bei der 2006 verabschiedeten Föderalismusreform I war Schavan für die deutliche Stärkung der Länderkompetenzen in der Bildungspolitik eingetreten.