Vor allem in Metropolen wie Hamburg gebe es eine Knappheit an Wohnungen, moniert der Bauminister. Schleswig-Holstein will Genossenschaften stärken.

Berlin/Flensburg. Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) sieht Handlungsbedarf gegen die Mietpreissteigerungen in deutschen Großstädten. "Wir brauchen mehr sozialen Wohnungsbau“, sagte Ramsauer der "Welt am Sonntag“ . Vor allem in den Ballungszentren und den Metropolen München, Hamburg, Berlin oder dem Rhein-Main-Gebiet gebe es eine Knappheit an Wohnungen. Dies treibe die Immobilienpreise und die Mieten in die Höhe. In der Hauptstadt legten die Mieten laut einer Auswertung des Immobilienportals Immonet.de seit 2005 um 35 Prozent bei Neuvermietung zu, in Hamburg um 28 Prozent. Göttingen war mit 64 Prozent Spitzenreiter.

Angesichts der steigenden Mieten in vielen deutschen Großstädten erwarten sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) staatliche Gegenmaßnahmen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der Zeitung. Vier von Zehn (37 Prozent) lehnen es ab, dass der Staat eingreift, um die Mieten zu begrenzen.

Kieler Regierung will Genossenschaftsgedanken stärken

Derweil will die schleswig-holsteinische Landesregierung den Genossenschaftsgedanken in der Wohnungspolitik stärken. "Solidarität, Demokratie und Gemeinschaft sind genossenschaftliche Grundprinzipen, die insbesondere für den Wohnungsbau in unseren Städten sinnvoll angewandt werden können“, sagte Innenminister Andreas Breitner auf einem Sommerfest des Selbsthilfebauvereins Flensburg am Sonnabend. Anlass war der Internationale Tag der Genossenschaften.

+++ Neue Sozialwohnungen in Hamburgs besten Lagen +++

Breitner zufolge bilden sich kleinere Genossenschaften rund um das Wohnen, in Stadtteilen entstehen Servicegenossenschaften und in den ländlicheren Regionen gründen sich neue Strom- oder Energiegenossenschaften. Viele Projekte würden ohne Gemeinsinn gar nicht erst entstehen.

Mit Material von dapd