Berlin. Seine Rede war mit großer Spannung erwartet und als Indiz für eine Kanzlerkandidatur gewertet worden - doch der Auftritt Peer Steinbrücks auf dem SPD-Bundesparteitag hat die Genossen offensichtlich enttäuscht. Mit nur höflichem Beifall am Ende seiner 40-Minuten-Rede zeigten sich die Delegierten wenig begeistert vom früheren Finanzminister. Steinbrück versuchte, seine Partei auf einen pragmatischen Kurs einzuschwören: "Wir müssen der Versuchung widerstehen, den Menschen mehr zu versprechen, als wir halten können!" In der Steuerpolitik gab der linke Flügel schließlich nach und schloss sich der Parteispitze an: Danach soll der Spitzensteuersatz von 42 auf 49 Prozent erhöht werden. Eine zusätzliche Reichensteuer gibt es nicht.