Kanzlerin Angela Merkel gehört laut US-Magazin “Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Sie ist die einzige Deutsche.

Washington. Angela Merkel ist wieder zurück unter den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Das schätzt zumindest das US-Nachrichtenmagazin "Time" so ein. Nachdem die Bundeskanzlerin im vergangenen Jahr aus dem Kreis gefallen war, steht sie nun als einzige Deutsche auf der am Donnerstag veröffentlichten Liste für 2011. Jedes Jahr wählt "Time“ Persönlichkeiten aus, die der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur ihren Stempel aufdrücken.

Die Lobschrift auf die CDU-Politikerin verfasste die französischen Wirtschaftsministerin Christine Lagarde, die der Kanzlerin einen "unermüdlichen“ Einsatz beim Kampf gegen die Finanzkrise in Europa bescheinigte. Ihr zurückhaltendes Auftreten gepaart mit Deutschlands Suche nach Konsens habe Merkel großen Einfluss auf der ganzen Welt beschert.

Zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten gehört nach Ansicht von "Time“ auch der ägyptische Google-Manager Wael Ghonim, der eine wichtige Rolle bei dem Umsturz in seinem Heimatland gespielt hatte. "Wael Ghonim steht für die Jugend, die die Mehrheit der ägyptischen Gesellschaft ausmacht“, schreibt der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohamed al-Baradei in dem Porträt des Google-Managers. Ghonim habe verstanden, dass die sozialen Online-Netzwerke wie Facebook das "mächtigste Werkzeug für die Entwicklung von Ideen und die Mobilisierung von Menschen“ geworden seien. "Time“ wählte auch weitere Internet-Größen aus: Den Wikileaks-Gründer Julian Assange etwa, Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Google-Mitgründer Larry Page.

Dem exklusiven Kreis gehören außerdem US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Großbritanniens Regierungschef David Cameron an. Auch Dilma Rousseff, erste Präsidentin Brasiliens, steht auf der Liste - und Marine Le Pen, Chefin der ausländerfeindlichen französischen Partei Front National (FN). Im Porträt schreibt der russische Ultranationalist Wladimir Schirinowski, unter Le Pen könne die FN in Frankreich mehrheitsfähig werden.

Aus dem kulturellen Bereich kommen in diesem Jahr unter anderem der inhaftierte chinesische Künstler Ai Weiwei und der US-Schriftsteller Jonathan Franzen. Auch die Nummer zwei der britischen Thronfolge, Prinz William, und seine langjährige Freundin Kate Middleton, die sich in der kommenden Woche das Ja-Wort geben, sowie der argentinische Fußball-Star Lionel Messi und das kanadische Teenie-Idol Justin Bieber schafften es auf die Liste. (AFP)