CDU-Ministerpräsident Böhmer warnt Ex-Minister vor juristischem Nachspiel

Berlin. Der neue Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat gleich an seinem zweiten Amtstag die Spitze seines Ministeriums neu geordnet. Am Freitag entschied de Maizière, den für die Bundeswehrreform zuständigen beamteten Staatssekretär Walther Otremba in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Der 59-Jährige galt unter dem zurückgetretenen Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als wichtigster Mann für eine schnelle Umsetzung der Reform.

Unterdessen rechnet Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) mit einem juristischen Nachspiel für den Ex-Verteidigungsminister aufgrund der Vorwürfe, bei seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht zu haben. "Wenn alle Vorwürfe zutreffen, die die Universität Bayreuth bislang geäußert hat, dann wird Herr zu Guttenberg noch Konsequenzen zu tragen haben", sagte Böhmer im Abendblatt-Interview. Zugleich sprach sich Böhmer dafür aus, Guttenberg die Möglichkeit für eine Rückkehr in die Politik zu geben. "Wenn er zurückkommen will, dann muss man ihm ehrlicherweise auch eine Chance geben." Böhmer warnte jedoch vor einem zu schnellen Comeback-Versuch: "Ich wäre dafür, erst einmal Zeit vergehen zu lassen und dieses Thema ruhen zu lassen."