Berlin. Die Wellen in der deutschen Politik schlagen hoch: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen seiner Aussagen zur Integration in Deutschland Politiker von Union, FDP und SPD gegen sich aufgebracht. Bei einer Rede am Sonntagabend vor 10 000 Landsleuten in Düsseldorf hatte Erdogan gefordert: "Unsere Kinder müssen Deutsch lernen, aber sie sollen erst gut Türkisch lernen." CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt warf Erdogan gestern vor, seine Landsleute "aufzuwiegeln", und verlangte die Einbestellung des türkischen Botschafters. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte, Erdogan schaffe neue Gräben. Martin Schulz, Chef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, sagte dem Abendblatt: "Für einen EU-Beitritt der Türkei ist Erdogans Politik sicher kontraproduktiv."