Stuttgart. Nach den heftigen innerparteilichen Angriffen hat FDP-Chef Guido Westerwelle auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart seinen Führungsanspruch bekräftigt. "Wir werden kämpfen, ich werde kämpfen, weil Deutschland Besseres verdient hat als linke Mehrheiten", rief er in seiner mit Spannung erwarteten Rede der Parteiversammlung zu, die am Ende drei Minuten lang applaudierte.

Auf die Diskussion um seine Person ging Westerwelle nur indirekt ein. "Wer ein Land führen will, muss bereit sein, Durststrecken auch zu ertragen", sagte er mit Blick auf die schwierige Lage der Partei. "Wir Liberale haben den Mut, das als richtig Erkannte auch zu tun." Auf die Frage, ob er beim Parteitag Mitte Mai wieder kandidieren werde, ging Westerwelle nicht ein. Die gesamte FDP-Spitze bemühte sich, die wochenlange Personaldebatte um den Vorsitzenden für beendet zu erklären.

Der Sinkflug der FDP allerdings hält kurz vor den Wahlen in mehreren Bundesländern an. Die Freidemokraten kommen in der Sonntagsfrage des ARD-"Deutschlandtrends" mit vier Prozent auf den schlechtesten Wert seit Oktober 1999. Sie verlieren gegenüber dem Vormonat einen Punkt. Die Union gewinnt im Vergleich zum Vormonat vier Punkte hinzu und liegt bei 36 Prozent. Die SPD erreicht 26 Prozent (minus ein Punkt). Die Grünen büßen zwei Punkte ein und kommen auf 19 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und erreicht neun Prozent.