Weltweit eskalieren die Bandenkriege um das Rauschgift. Legale Drogen führten zu weniger Konsum, das zeige das Beispiel Portugal.

Frankfurt/Main. Angesichts der Rauschgiftkriminalität in Mexiko und Guatemala fordert der Grünen-Politiker Tom Koenigs eine Legalisierung aller Drogen. „Nur eine zügige, schrittweise, weltweite Entkriminalisierung des Drogenanbaus, -handels und -konsums kann diesen Krieg beenden“, schreibt Koenigs mit Blick auf die blutigen Auseinandersetzungen um Drogengeschäfte in einem Beitrag für die „Frankfurter Rundschau“. Durch den Einsatz von Militär und Polizei und die Strafverfolgung durch Gerichte sei dieser Kampf nicht zu gewinnen. In den Staaten mit Drogenanbau würden die Regierungen durch die Mafia korrumpiert.

Nach „Jahrzehnten erfolgloser Drogenpolitik“ sei radikales Umdenken notwendig, so der Bundestagsabgeordnete der Grünen. Das Verbot von Drogen fungiere derzeit als „Gewinngarant der Drogenkriminalität“. Jede neue polizeiliche, militärische oder strafrechtliche Maßnahme vergrößere nur die Risikoprämien der Händler.

Eine Gefahr für Deutschland sei eine radikal andere Drogenpolitik nicht. „Eine Entkriminalisierung von Drogen in Deutschland führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Drogenkonsum und Drogentoten“, erklärte Koenigs. Das zeige das Beispiel Portugal, das 2001 als erstes europäisches Land den Besitz aller Drogen entkriminalisierte. Keine der zuvor geäußerten Befürchtungen wie ungezügelter Drogenkonsum oder der Verfall Lissabons zum Drogenparadies sei eingetreten.