In den Führungsgremien müssen künftig 40 Prozent der Ämter mit Frauen besetzt werden. Andere Parteien haben schon lange eine Frauenquote.

München. Die CSU hat auf ihrem Parteitag die Einführung einer Frauenquote von 40 Prozent für die Führungsgremien beschlossen. 454 Delegierte stimmten für den entsprechenden Vorschlag der Parteispitze, 350 Delegierte waren dagegen. Damit müssen künftig oberhalb der Orts- und Kreisverbände in den CSU-Gremien 40 Prozent der Ämter mit Frauen besetzt werden. Auf Orts- und Kreisebene gilt die Regelung als unverbindliche Empfehlung.

Die CSU hatte sich zum Auftakt ihres Parteitags eine mehrstündige Debatte geliefert, die mit 46 Wortmeldungen für Verhältnisse der Christsozialen ungewöhnlich ausführlich war. CSU-Chef Horst Seehofer sagte zu der Diskussion: „Sie war die beste, die wir je in der Christlich Sozialen Union geführt haben.“ Die Gegner der Frauen-Quote kamen vor allem aus Kreisen der Jungen Union. Diese argumentierten, moderne Frauen benötigten keine Quote.

Dagegen hatte auch die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Angela Merkel, für die Einführung einer in anderen Parteien seit langem etablierten Quote geworben . Die CDU habe damit gute Erfahrungen gemacht. Auch Seehofer und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatten für den Leitantrag des Vorstands argumentiert.

82 Prozent der CSU-Mitglieder sind Männer. In der CDU gilt ein Quorum, wonach Frauen mindestens ein Drittel von Ämtern und Mandaten besetzen sollen.