Bremen hat die meisten Bedürftigen, Baden-Württemberg die wenigsten. Hamburg liegt in der Rangfolge der Sozialhilfe weit vorn.

Wiesbaden. Rund 314.000 Menschen haben Ende 2009 in Deutschland Sozialhilfe bezogen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank die Zahl von Beziehern der sogenannten laufenden Hilfe zum Lebensunterhalt damit um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bundesweit waren demnach statistisch 3,8 von 1000 Einwohnern betroffen. In Bremen war der Anteil der Empfänger mit 5,7 Personen je 1000 Einwohner am höchsten, in Baden-Württemberg mit 1,3 Personen je 1000 Einwohner am niedrigsten. Hamburg liegt mit 5,5 Hilfebedürftigen weit oben in der Rangfolge, ebenso Schleswig-Holstein (5,6).

Sieben von zehn Sozialhilfeempfängern (70,5 Prozent) lebten in Einrichtungen wie Wohn- oder Pflegeheimen und hatten ein Durchschnittsalter von rund 53 Jahren. Drei von zehn (29,5 Prozent) lebten außerhalb von Einrichtungen, meist in Einpersonenhaushalten und waren im Durchschnitt knapp 40 Jahre alt. 2009 gaben die Kommunen und die überörtlichen Sozialhilfeträger laut Statistik für die Sozialhilfe 999 Millionen Euro netto aus, 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Anspruch auf Sozialhilfe haben unter anderem Behinderte und pflegebedürftige Menschen, die in Einrichtungen leben und dort Eingliederungshilfe für behinderte Menschen oder Hilfe zur Pflege beziehen. Voraussetzung ist, dass sie keine anderen Einkünfte haben, die ausreichen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Außerhalb von Einrichtungen können etwa für vorübergehend Erwerbsunfähige, längerfristig Erkrankte oder Vorruhestandsrentner mit niedrigen Altersbezügen diese Leistung beziehen.