Sogenannte Gigaliner, überdimensionale Lastwagen, sollen vom Bund getestet werden. Mehrere Bundesländer wollen den Feldversuch kippen.

Berlin/Weimar. Gigaliner - ein Reizwort für acht von 16 Bundesländern. Sie lehnen den vom Bund geplanten Feldversuch mit den riesigen Lastwagen ab. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die anstehende Länderverkehrsministerkonferenz hervor. Laut Medienberichten sollen 2011 testweise mehrere der 25 Meter langen Gigaliner auf deutschen Straßen unterwegs sein. Der Verein “Allianz pro Schiene“ appellierte an die Landesverkehrsminister, der eindeutigen Empfehlung zu folgen. Die Minister von Bund und Ländern wollen ab Mittwoch auf ihrer Herbsttagung auf Schloss Ettersburg bei Weimar über das weitere Vorgehen beraten.

Offenbar will das Bundesministerium die Pläne am Bundesrat vorbei durchzusetzen. So heißt es in der Beschlussvorlage, die Verkehrsministerkonferenz nehme “mit Besorgnis zur Kenntnis, dass das Bundesverkehrsministerium den Ländern nur ein Gestaltungsrecht einräumt“. Laut “Berliner Zeitung“ erwägen einige Bundesländer bereits eine Klage, sollte der Bund den Feldversuch im Alleingang durchsetzen. In der Beschlussvorlage wird das Ministerium aufgefordert, die Länder “zeitnah und kontinuierlich“ über die weiteren Schritte zu unterrichten.

Der Vorsitzende der “Allianz pro Schiene“ Klaus-Dieter Hommel, sagte: “Ein Monstertruck-Versuch gegen die Mehrheit der Bevölkerung, gegen die Mehrheit der Bundesländer und gegen geltendes Recht, das hält die Bundesregierung nicht durch.“ Hommel verweis am Dienstag in Berlin darauf, dass in der Beschlussempfehlung aufgrund bereits vorhandener Ergebnisse aus Modellversuchen und wegen der Ablehnung einiger Länder von einem weiteren Feldversuch abgeraten werde.