20 Jahre nach dem Mauerfall posiert die Honecker-Witwe in einem YouTube-Video neben einer Fahne der DDR und preist die deren Vorzüge.

Hamburg. Margot Honecker lebt seit fast 18 Jahren in Chile. An die DDR glaubt die ehemalige Volksbildungsministerin immer noch. Im vergangenen Jahr, als sich die Gründung der DDR zum 60. Mal jährte, feierte Honecker mit Gleichgesinnten eine kleine Party. Im Hintergrund hing die DDR-Fahne von der Decke, die fröhliche Runde schmetterte DDR-Lieder, wie das Video der Feier zeigt, das im Internet kursiert. Die ehemalige First Lady der DDR machte einen gesunden Eindruck, ihre Haare sind heute weiß, nicht mehr leicht lila. Ihren "Genossen" hielt die 82-Jährige einen Vortrag: "Alles das, was wir geschaffen haben in 40 Jahren, das ist nicht wegzuleugnen", sagte Margot Honecker. "50 Prozent der Ostdeutschen sagen: Wir leben schlechter im Kapitalismus, wir haben eine schöne Zeit gelebt in unserer DDR. Sie können machen was sie wollen, es ist nicht totzukriegen, sondern mehr und mehr besinnen sich die Menschen darauf, was sie gehabt haben in der Deutschen Demokratischen Republik." Außerdem beklagte sie, dass es in Deutschland einen "Feldzug" gegen die DDR gebe. "Es gibt keine Nachrichten, wo man nicht die DDR in Misskredit bringt. Aber es ist ihnen nicht gelungen."

Eine ARD-Reporterin hat Margot Honecker im vergangenen Jahr vor deren Haus auf der Straße abgepasst und gefragt, ob der Sozialismus mit der DDR untergegangen sei. "Nee, der kommt wieder", antwortete Honecker. "Auch in Deutschland?" "Warum nicht in Deutschland?"