Berlin. Trotz der internen Streitigkeiten der vergangenen Monate und eines spektakulären Umfragetiefs - jetzt hat Rot-Grün auch ohne die Linkspartei eine absolute Mehrheit - sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre schwarz-gelbe Koalition auf gutem Kurs. Die Regierung habe sich durch ihren Umgang mit der Finanzkrise und dem Konjunktureinbruch international Anerkennung erworben, sagte Merkel in ihrer traditionellen Pressekonferenz vor der Sommerpause.

Merkel wies Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der schwarz-gelben Koalition zurück und äußerte sich zugleich zurückhaltend über Bündnisse mit den Grünen. Zwar habe die Hamburger Koalition "solide Politik" gemacht. Sie betrachte das dortige schwarz-grüne Bündnis aber nicht als Modell für den Bund. Merkel begrüßte die Ablehnung der Schulreform bei der Volksabstimmung in Hamburg. "Für mich heißt die Schlussfolgerung ganz eindeutig, dass es extreme Vorbehalte bei den CDU-Wählern ... gibt gegen alles, was nach Einheitsschule aussieht, und dass unsere Anhänger - ich schließe mich dem im Übrigen an - nicht glauben, dass das möglichst lange gemeinsame Lernen die Probleme bewältigt." Am Wochenende beginnt Merkel ihren Urlaub mit einem Besuch bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth.