Der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei, gratulierte zur Wahl. Da es um die beiderseitigen Beziehungen China und Deutschland "ausgezeichnet" bestellt sei, sich die Zusammenarbeit "beständig vertieft", hoffe Peking, dass es auch so weitergeht. Noch ist Joachim Gauck für Chinas Politik ein unbeschriebenes Blatt. Auch Chinas Medien hatten bisher weder tiefschürfend über die Aufarbeitung der DDR-Geschichte nach dem Mauerfall noch über die daran beteiligte Person Gauck berichten können. Die Öffentlichkeit verfolgte dennoch wegen der Affäre um Christian Wulff die Wahl mit mehr Aufmerksamkeit. Viele wunderten sich, dass mit Gauck und Kanzlerin Angela Merkel zwei Deutsche aus der Ex-DDR in Spitzenämter aufgestiegen sind. Die Wochenzeitschrift "Century Weekly" hatte Gauck schon im Februar zur Person der Woche gemacht. Das Parteiorgan "Volkszeitung" berichtete über die Wahl Gaucks bisher in nur drei Zeilen und versteckte sie unter "Internationales" auf Seite 21. In Internetblogs bekennen indes junge Chinesen, dass ihnen Gauck wegen seines Lebenslaufs imponiert.