Abgeordnete beharren auf Sondersteuer. Dies sei gerecht im demografischen Wandel

Berlin. Trotz eines Machtwortes von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht in der Union die Debatte über eine Sondersteuer für kinderlose Paare weiter. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Spahn, und der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz bekräftigten gestern ihre Forderung nach einer solchen Abgabe.

Deutschland brauche eine "Demografie-Reserve", sagte Spahn dem Fernsehsender Phoenix. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft verlange klare Konsequenzen, etwa bei der Rente mit 67 oder der Pflegeversicherung. Aus Spahns Sicht haben Paare mit Kindern bereits einen Beitrag zugunsten der demografischen Entwicklung geleistet, den Kinderlose durch eine Abgabe an die Solidargemeinschaft ausgleichen sollten. "Es geht nicht um Strafzahlungen für Kinderlose", betonte er.

Mehrere junge Unionsabgeordnete hatten vorgeschlagen, Kinderlose ab 25 Jahren mit einem Prozent ihres Einkommens zu belasten. Die Abgabe könne nach der Anzahl der Kinder gestaffelt werden. Kinderlose sollen voll zahlen, Eltern mit einem Kind die Hälfte, Eltern mit mehreren Kindern nichts. Merkel hatte dazu am Dienstag erklärt, sie glaube, "die Diskussion der Einteilung in Menschen mit Kindern und ohne Kinder ist hier nicht zielführend".