Laut EU-Ratspräsident Van Rompuy kann Griechenland auf schnelle Hilfe hoffen. Die Helenen haben Unterstützung von bis zu 45 Milliarden Euro erbeten.

Brüssel/Washington. Die Länder der Eurozone bereiten nach Angaben von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy derzeit alle nötigen Schritte für eine rasche Hilfe an Griechenland vor. Die Mitglieder des europäischen Währungsraums würden über die genaue Höhe der Unterstützung und deren Bedingungen noch entscheiden, erklärte Van Rompuy am Sonnabend in Brüssel. Jedoch hätten alle Länder „auf nationaler Ebene die nötigen Schritte in Angriff genommen, um Griechenland eine schnelle Unterstützung zu bieten“, hieß es in der Erklärung.

Griechenland hatte am Freitag bis zu 45 Milliarden Euro an Hilfen erbeten, von denen 30 Milliarden Euro von den europäischen Partnern kommen sollen. Deutschland müsste bei einer Einigung über Finanzhilfen bis zu 8,4 Milliarden Euro tragen und will einen Notkredit über die staatliche Förderbank KfW abwickeln. Die EU-Kommission hatte am Freitag erklärt, die Hilfen, auf die sich die Länder der Eurozone im Grundsatz verständigt hatten, nicht zu behindern.

US-Finanzminister Timothy Geithner rief unterdessen die Euroländer, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die griechischen Behörden zu einem raschen Handeln auf. Wie das US-Finanzministerium in Washington erklärte, traf Geithner am Sonnabend am Rande des Frühjahrstreffens von IWF und Weltbank unter anderem mit IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn, dem griechischen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou, dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet und EU-Währungskommissar Olli Rehn zusammen. Dabei habe Geithner die Gesprächspartner „ermutigt, schnell zu handeln und ein angemessenes Reformprogramm“ sowie eine „konkrete finanzielle Unterstützung“ aufzulegen, hieß es.

+++ Die griechische Tragödie +++

Griechenland steckt derzeit in einer schweren Finanzkrise. Insgesamt verzeichent das Land Schulden von mehr als 300 Milliarden Euro. Das griechische Staatsdefizit lag laut Eurostat im vergangenen Jahr bei 13,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).