Es gibt wohl keinen vernünftigen Menschen, der die zivilen Opfer des Afghanistan-Einsatzes nicht bedauern würde. Frauen, Männer und Kinder fallen aber nicht hauptsächlich ausländischen Soldaten zum Opfer, sondern vor allem den Bomben der Taliban und anderer Terroristen.

Es ist deshalb nicht redlich von den Mitgliedern der Linksfraktion, die einen Opfer durch das Emporhalten von Schildern im Parlament für die eigenen politischen Ziele instrumentalisieren zu wollen und die anderen zu verschweigen. Ganz abgesehen davon, dass der Bundestag nicht der Ort für Demonstrationen und Happenings sondern der des ernsthaften Arguments ist. Würde jeder Abgeordnete oder jede Fraktion ihr Anliegen auch noch durch irgendwelche Aktionen unterstreichen wollen, käme der Souverän nicht mehr zu ernsthafter Arbeit, zu der er verpflichtet ist.

Spätrömische Krawall-Auftritte à la Westerwelle, die mehr auf den Effekt als auf den Inhalt zielen, sind im Bundestag ohnehin leider viel zu oft zu erleben.