Berlin. Überschattet von einem Eklat um die Links- Fraktion hat der Bundestag die Entsendung von mehr als 800 zusätzlichen Soldaten nach Afghanistan und die Verlängerung des Isaf-Mandats um ein Jahr gebilligt. 429 der 586 Abgeordneten stimmten für die neue Afghanistan-Strategie der Bundesregierung, 111 dagegen, 46 enthielten sich. Damit darf die Bundeswehr am Hindukusch nun mit bis zu 5350 Soldaten im Einsatz sein. Kurz vor der Abstimmung kam es zum Eklat: Aus Protest gegen den Afghanistan-Einsatz hatten Abgeordnete der Linksfraktion Transparente in die Höhe gehalten, auf denen Namen von Opfern des Luftangriffs von Kundus standen. Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) schloss die Störer von der Sitzung aus. Es war das erste Mal seit 20 Jahren, dass Bundestagsabgeordnete des Plenarsaals verwiesen wurden.