Die Privilegierung einer Gruppe war „ökonomisch nicht zu rechtfertigen“, so HWWI-Direktor Thomas Straubhaar.

Hamburg. Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), hat die von der FDP durchgesetzte Absenkung der Mehrwertsteuersätze für Hoteliers vor dem Hintergrund der jetzt bekannt gewordenen Millionenspende an die Liberalen erneut scharf kritisiert.

„Die einseitige Privilegierung einer einzelnen kleinen Gruppe in Form einer Reduktion der Mehrwertsteuersätze war von Anfang an Ausdruck einer reinen Klientelpolitik und ökonomisch eigentlich nicht zu rechtfertigen“, sagte Straubhaar dem Hamburger Abendblatt. „Die Regierung hat den Hoteliers einen Vorteil zugeschanzt, von dem sie annehmen musste, dass dieser nicht an die Endverbraucher weitergegeben wird, sondern im Prinzip bloß die Ertragslage des Hotelgewerbes im internationalen Wettbewerb verbessern soll“, sagte Straubhaar der Zeitung.