Besonders Alleinerziehende leiden darunter. Die Grenze liegt bei 913 Euro monatlich, für eine vierköpfige Familie bei 1917 Euro.

Wiesbaden. Fast jeder siebte Bundesbürger (15 Prozent) ist von Armut bedroht. Ohne die Sozialleistungen des Staates läge die Quote sogar bei 24 Prozent. Besonders groß ist die Gefahr für Alleinerziehende, wie das Statistische Bundesamt mit Verweis auf die Erhebung „Leben in Europa 2008“ mitteilte.

In der Studie sind die Daten von 24 336 Personen ab 16 Jahren in Deutschland für das Jahr 2007 erfasst. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Zahlen damit weitgehend konstant geblieben. Die Armutsgefährdungsgrenze (auch: Schwellenwert für Armutsgefährdung), ab der eine Person im Jahr 2007 als armutsgefährdet galt, lag bei einem Einkommen von weniger als 913 Euro monatlich (2006: 885 Euro monatlich). Für eine Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren, belief sich dieser Grenzwert 2007 auf 1917 Euro monatlich (2006: 1859 Euro monatlich).

Bei durchschnittlich 13 Prozent der Bevölkerung in Haushalten mit Kindern lag im Jahr 2007 Armutsgefährdung vor, darunter in Haushalten mit einem alleinerziehenden Elternteil bei mehr als jeder dritten Person (36 Prozent). Alleinerziehende gehörten damit zu den am stärksten armutsgefährdeten sozialen Gruppen in Deutschland, wie die Statistiker erklärten.

In Haushalten ohne Kinder waren 17 Prozent aller Personen armutsgefährdet. Besonders betroffen waren hier allein lebende Menschen: 30 Prozent der allein lebenden Frauen und 28 Prozent der allein lebenden Männer verfügten 2007 über ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze.

Zudem waren mehr Frauen (16 Prozent) als Männer (14 Prozent) armutsgefährdet, besonders bei jungen Menschen gab es größere Unterschiede: So waren 22 Prozent der jungen Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren im Jahr 2007 armutsgefährdet, bei den jungen Männern gleichen Alters 18 Prozent. (AP)