Designierter SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert von seiner Partei, ihr sozialdemokratisches Profil stärker als bisher herauszustellen.

München. Der designierte SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat wenige Tage vor dem Parteitag in Dresden die seine Partei aufgerufen, ihr sozialdemokratisches Profil stärker herauszustellen als bisher. „Wenn eine Partei in alle Richtungen verliert, dann hat sie eines nicht: ein klares Profil“, sagte Gabriel am Sonntag im Münchner Hofbräukeller vor mehreren hundert SPD-Mitgliedern. Die Zeit verlange "geradezu nach sozialdemokratischen Antworten“, sagte Gabriel er mit Blick auf die Wirtschaftskrise.

Der SPD-Politiker forderte eine breite und intensive Debatte über das schlechte SPD-Bundestagswahlergebnis. Dabei wolle er aber „mit dem Finger nicht auf andere zeigen“. Denn auch er selbst sei mitverantwortlich „für alles, was wir getan haben“. Wenn man Wahlen verliere, dann sei man gut beraten, „nicht so zu tun, als gibt es Schuldige und Unschuldige“, sagte er. Scharfe Kritik übte der designierte SPD-Vorsitzende an der Politik der neuen schwarz-gelben Bundesregierung. „Das ist eine Klientelkoalition gegen das Gemeinwohl“, sagte Gabriel.