In der künftigen Regierungspartei FDP formiert sich Widerstand gegen das Konzept zur Opel-Übernahme des kanadisch-österreichischen Autozulieferers Magna.

Berlin. "Meine Befürchtung, dass da nichts richtig ausgegoren ist, bestätigt sich leider Schritt für Schritt", sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle. In den Koalitionsverhandlungen mit der Union werde man deshalb über die Zukunft von Opel sprechen müssen. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (CDU) warnte unterdessen die künftige Regierung davor, die geplante Opel-Lösung zu zerreden. Es gebe "alarmierende Meldungen aus Berlin". "Es stehen Tausende von Arbeitsplätzen auf dem Spiel bei Opel und den Zulieferbetrieben." Opel unterhält in Deutschland vier Werke in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen.

Deutschland kann bei der Finanzierung der Opel-Übernahme durch den Magna-Konzern zunächst auch nicht auf spanische Hilfe zählen. Wenige Tage vor der geplanten Unterzeichnung des Kaufvertrags kündigte Industrieminister Miguel Sebastian an, dass sein Land vorerst keine Staatshilfen gewähren werde. "Wir sind noch nicht so weit", sagte Miguel am Freitag in Berlin. Spanien fordert von Magna eine Standort-Garantie für das Werk in Saragossa. Auch in Großbritannien und Belgien findet Magnas Geschäftsplan wenig Anklang, da er einen starken Stellenabbau in dortigen Opel-Werken vorsieht. Die Bundesregierung gab sich nach Gesprächen mit Vertretern dieser Länder aber optimistisch, dass diese sich an den zugesagten Krediten und Bürgschaften von 4,5 Milliarden Euro beteiligen werden. Magna will Anfang kommender Woche einen Kaufvertrag für Opel unter Dach und Fach bringen und zusammen mit der russischen Sberbank die Mehrheit an "New Opel" von der bisherigen Mutter GM übernehmen. Der Zulieferer benötigt dafür die Staatshilfen. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte bereits angekündigt, dass Deutschland die Gelder zunächst vorschießen könnte.