Die CSU hat den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier ungewöhnlich scharf angegriffen.

Hamburg. "Steinmeier steht nach der Offenlegung der SPD-Beteiligung am Irak-Krieg unter Profilierungsdruck", sagte Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg dem "Hamburger Abendblatt" (Montagausgabe). "Nachdem ihm die eigene Partei die Kanzlerschaft nicht mehr zutraut, versucht er sich als Juniorpartner und Spaltpilz zu etablieren. Eine unsinnige und gefährliche Einstellung in diesen Zeiten." Steinmeier hatte damit gedroht, das geplante Konjunkturpaket notfalls auch ohne CSU zu verabschieden: "Die Koalition ist auch ohne CSU groß genug."

CDU und CSU "debattieren konstruktiv über die richtige Strategie und lassen sich nicht durch einen Steinmeierschen Akt der Verzweiflung auseinander dividieren", betonte zu Guttenberg. "Der bedauernswert inhaltsleere Teil der Koalition bleibt die SPD." Die Union werde am 4. Januar gemeinsame Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise festlegen, "und dann werden wir sehen, was mit der SPD im Koalitionsausschuss geht".

Der Generalsekretär bekräftigte: "Wir stehen für das Prinzip Investieren und gleichzeitig Entlasten. Man kann den Menschen nicht immer nur Investitionsanreize bieten, man muss ihnen auch die Mittel dafür an die Hand geben, und das geht am schnellsten und einfachsten mit mehr Netto."