Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) will härter gegen illegale Datenhändler vorgehen. Der Vollzug der bestehenden Gesetze müsse verschärft werden, sagte Schäuble heute im Bayerischen Rundfunk und setzte sich gleichzeitig für schärfere Bestimmungen ein.

München/Berlin - Am Mittwoch werde sich die Regierung mit dem Thema befassen und liege damit im Zeitplan. "Das, was wir in der Öffentlichkeit hören, sind klare Gesetzesverstöße", sagte er. Die Bürger sollten zukünftig einer Weitergabe ihrer Daten grundsätzlich zustimmen müssen. Gleichzeitig wies Schäuble Vorwürfe zurück, er lasse sich mit schärferen Gesetzen für den Datenhandel zu viel Zeit. "Ich hoffe nur, dass sich die Opposition, die mir vorgeworfen hat, ich sei im Winterschlaf, sich hinterher entschuldigt, wenn sie feststellt, nur sie hat dummes Zeug geredet", sagte er.

Auf Deutschland scheint ein Datenskandal ungeahnter Größe zuzukommen. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Kontodaten von 21 Millionen Deutschen in die Hände von Datenhändler gelangt sind. Offenbar enthalten die Datensätze neben persönlichen Angaben wie Geburtsdaten auch die Bankverbindung mit Kontonummer und Bankleitzahl und in einigen Fällen auch Informationen zur Vermögenslage.