Die drei Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND), denen in Pristina ein Bombenanschlag zur Last gelegt worden war, haben das Kosovo am Morgen verlassen.

Berlin/Pristina. Sie seien mit einer kleinen Sondermaschine vom Militärflugplatz von Pristina gestartet, berichteten Augenzeugen. Zuvor wurde eine militärisch gesicherte Wagenkolonne beobachtet, die das Gebäude der örtlichen deutschen Botschaft verließ. Die drei Männer hatten nach ihrer Freilassung aus der Untersuchungshaft am Vorabend die Nacht in der Botschaft verbracht. Über ihr Reiseziel gab es keine Angaben.

Die Bundesregierung begrüßte währenddessen hat ihre Freilassung Sie sei immer von ihrer Unschuld überzeugt gewesen, erklärte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin.

Seit ihrer Freilassung am Freitagabend waren sie vom Auswärtigen Amt konsularisch betreut worden. Ein UN-Gericht im Kosovo hatte keinen hinreichenden Tatverdacht erkennen können. Die drei BND-Leute waren in der vergangenen Woche festgenommen worden. Regierung und Justiz im Kosovo warfen ihnen vor, einen Anschlag auf die Internationale Verwaltungsbehörde in Pristina verübt zu haben . Steg hatte am Freitag ihre unverzügliche Freilassung gefordert. Die Parlamentarische Kontrollkommission des Bundestags habe "mit bemerkenswerter Klarheit" festgestellt, dass sie in keiner Weise in terroristische Aktionen verstrickt gewesen seien.

Die Haltung der Bundesregierung stößt laut "Süddeutscher Zeitung" bei BND-Vertretern auf Kritik. "Diese Reaktion kam viel zu spät", zitierte das Blatt einen Nachrichtendienstler. Außerdem hätte die Regierung schärfer vorgehen können. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Geheimdienstexperte Bernd Schmidbauer sagte der Zeitung: "Ein besseres Krisenmanagement der Bundesregierung wäre wünschenswert gewesen."