Kaum hat er seinen Rücktritt aus der SPD bekannt gegeben, bekommt der ehemalige stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden Wolfgang Clement ein Aufnahme-Angebot: Die FDP hat ihm eine neue politische Heimat bei den Liberalen angeboten. Hier geht’s zur Bildergalerie.

Düsseldorf. Der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen FDP, Christian Lindner, begründete in der Mittwochsausgabe der "Rheinischen Post" sein Angebot: "Es gibt ein hohes Maß an inhaltlicher Übereinstimmung zwischen Clements Positionen und der FDP."

Die liberale Partei biete Menschen eine politische Heimat, die wirtschaftspolitische Vernunft, soziale Sensibilität und eine moderne Industriepolitik verbänden. "Dafür steht auch Wolfgang Clement", so Lindner. Auf eine Aufforderung sollte der ehemalige Sozialdemokrat Clement allerdings nicht warten, der eventuelle Beitritt sei allein seine Entscheidung.

Clement hatte am Dienstag seinen Austritt aus der SPD erklärt. Der 68-Jährige Politiker begründete seien Parteiaustritt mit der öffentlichen Rüge durch die Schiedskommission, aber auch mit der Bereitschaft der SPD zur Zusammenarbeit mit der Linkspartei. Außerdem kritisierte er die Wirtschaftspolitik der SPD.

FDP-Generalsekretär Dirk Niebel hat Wolfgang Clements Austritt aus der SPD als weiteren "Beleg für den fortschreitenden Zerfall der Sozialdemokratie" bezeichnet. "Auch die Beck-Nachfolger können diesen Prozess nicht aufhalten", sagt er dem Hamburger Abendblatt. "Offen zu Tage tritt damit aber auch eine weitere Schwächung der so genannten großen Koalition", sagte Niebel der Zeitung weiter.