In diesen Augenblicken entscheidet sich die politische Zukunft Andrea Ypsilantis. Wird die hessische SPD-Landesvorsitzende nach dem innerparteilichen Wahldebakel noch einmal als Spitzenkandidatin ihrer Partei antreten?

Wiesbaden. Der Parteirat der hessischen SPD ist heute in Frankfurt zusammengekommen, um über die politische Lange zu beraten. Zweiter Tagesordnungspunkt ist die Spitzenkandidatur für die vorgezogene Landtagswahl. Die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti will dem höchsten Gremium zwischen den Parteitagen einen Vorschlag vorlegen, wer die Sozialdemokraten als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen soll. Sie wird zum Abschluss des Treffens eine Stellungnahme abgeben.

Ob sie selbst noch einmal diese Aufgabe übernimmt, hatte Ypsilanti am Freitag offengelassen. Berichte, sie habe sich bereits dagegen entschieden, dementierte die SPD. Ypsilanti war bei ihrem Versuch, sich auch mit Hilfe der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen, am Montag an vier Abweichlern der SPD-Landtagsfraktion gescheitert. Alle im Landtag vertretenen Parteien haben sich inzwischen für eine Neuwahl ausgesprochen, weil keine regierungsfähige Mehrheit in Sicht ist.

Falls Ypsilanti auf die Spitzenkandidatur verzichtet, gilt der nordhessische Bezirksvorsitzende und Baunataler Bürgermeister Manfred Schaub als aussichtsreicher Kandidat. Als Termin für die Neuwahl hatte der CDU-Landesvorsitzende und Ministerpräsident Roland Koch den 18. Januar vorgeschlagen.