Franz Müntefering (SPD/scheidender Bundesminister und Vizekanzler): "Meine Frau findet das gut, die Kanzlerin nicht."

Angela Merkel (CDU/Bundeskanzlerin): "Ich habe dabei gemerkt, dass es Situationen im Leben gibt, die deutlich machen, dass es Wichtigeres gibt als Politik."

Gerhard Schröder (SPD/Ex-Bundeskanzler): "Um es im Münte-Sprech zu sagen: ,Arbeit gut, Hilfe groß, Mensch klasse.'"

Peter Struck (SPD-Fraktionschef): "Mich erfüllen Trauer und Bestürzung."

Guido Westerwelle (FDP-Partei- und Fraktionschef): "Mit Franz Müntefering geht einer der letzten Sozialdemokraten von der alten Schule."

Günther Beckstein (CSU/bayerischer Ministerpräsident): "Es besteht jetzt Anlass zur Sorge, dass sich der mit dem SPD-Parteitag eingeleitete Linksruck bei der SPD ohne Franz Müntefering in seinen bisherigen Funktionen noch weiter verfestigen und verstärken wird."

Roland Koch (CDU/hessischer Ministerpräsident): "Auch wenn die letzten Wochen für ihn persönlich und politisch schwierig waren, war er stets ein Eckpfeiler der Koalition."

Ulla Schmidt (SPD/Bundesgesundheitsministerin): "Er hat sich in einer schwierigen Situation für seine Frau entschieden. Jemand, der schwer krank ist, kann glücklich sein, jemanden wie Franz Müntefering an seiner Seite zu haben."

Dieter Hundt (Arbeitgeberpräsident): "Es liegt in der Natur der Sache, dass wir nicht immer einer Meinung waren. Aber auf sein Wort war Verlass, und sein nüchterner sachlicher Stil war und ist im politischen Alltagsgeschäft wohltuend."

Michael Sommer (Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes): "Wir haben nicht immer gut zusammengearbeitet, aber in vielen Fällen sehr vertrauensvoll. Er war konsequent, und die Leute wussten, woran man mit ihm war."

Reinhard Bütikofer (Grünen-Parteivorsitzender): "Franz Müntefering war eine der entscheidenden Stützen dieser Regierung, er war aber zuletzt erkennbar politisch angeschlagen."

Andrea Nahles (SPD-Vizevorsitzende): "Die Müntefering-Agenda - die bleibt."

Michael Naumann (SPD-Spitzenkandidat für die Hamburger Bürgerschaftswahl): "Der Rücktritt von Franz Müntefering bestürzt mich. Dass er familiäre Gründe hat, müssen wir akzeptieren. Müntefering verkörpert auf glaubwürdige und sympathische Weise den Geist der Sozialdemokratie. Allerdings ist sein Rückzug auch ein Signal an die Union. Eine Bundeskanzlerin, die sich der gerechten Forderung nach Einführung von Mindestlöhnen widersetzt, hat die unerträgliche Lage für Millionen von Arbeitnehmern nicht verstanden."

Michael Neumann (SPD-Fraktionschef in der Hamburger Bürgerschaft): "Es gibt auch im Leben eines bis an die Grenzen engagierten Politikers Dinge, die wichtiger sind als Politik."

Oskar Lafontaine (Fraktionschef der Linkspartei): "Es steht außer Zweifel, dass der Bundesarbeitsminister den Mindestlohn bei der Post durchsetzen wollte. Er ist mit diesem Vorhaben gescheitert und hat daraus die politischen Konsequenzen gezogen."