REDDELICH. Auf der einen Seite der Straße steht ein Polizeiwagen, gegenüber weist ein handgemaltes Schild zum Camp Reddelich. Direkt dahinter haben sich einige Jungen mit Handys und grünen T-Shirts postiert. "Rabbitz" steht drauf. Auch die G-8-Gegner haben einen Sicherheitsdienst. "Wir wollen nicht, dass die Polizei plötzlich auf dem Platz steht", sagt Carlo Camper (28). Seinen wahren Namen will er lieber nicht sagen, nur so viel: Er ist Gärtner und lebt in Cottbus.

4500 Leute sind inzwischen da, viele aus Deutschland, aber auch aus Russland, Frankreich, Neuseeland, den USA oder Israel. Und laufend kommen mehr. "Ich bin gekommen, weil ich gegen die G 8 bin und für was sie stehen", sagt Jenny (30) aus Hamburg. Seit zwei Wochen ist sie schon da, hat beim Camp-Aufbau geholfen. Es gibt ein Meeting-Zelt, Küche und Dixi-Klos. "Die mussten wir gerade umbauen, weil ein Nachbar sich gestört fühlte", sagt Jenny. Ansonsten seien die Kontakte zu den Nachbarn gut. Ein Metzger habe sogar einen Imbissstand aufgebaut.

"Die Stimmung ist relaxed", sagt Camp-Organistor Camper, der auch schon beim G-8-Gipfel in Gleneagles dabei war. Weiter hinten machen einige Leute ein Blockadetraining, eines von drei pro Tag. Ein Stück entfernt kreist ein Hubschrauber. "Die Polizei wird in den nächsten Tagen härter vorgehen", sagt Camper. Denn: "Wir wollen blockieren, und die wollen das verhindern."