Über den gestern früh in Berlin verstorbenen ehemaligen Chef der DDR-Auslandsspionage, Markus Wolf, sagten:

Marianne Birthler (Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen): "Markus Wolf war über lange Zeit der zweite Mann der Stasi neben Erich Mielke, dem er sich kritiklos untergeordnet hat. Leider ist er gestorben, ohne sich zu seiner Mitverantwortung für Unterdrückung und Verfolgung bekannt zu haben."

Joachim Gauck (Vorgänger von Birthler): "Auch wenn man Kommunist ist, gab es keine Pflicht dieses Regime zu stabilisieren. Dafür stehen Namen wie Wolfgang Leonhard oder Eugen Kuron, die sich mit großer Klarheit von dem kommunistischen Zwangssystem distanziert haben."

Wolfgang Leonhard (Publizist und Mitschüler von Wolf in Moskau): "Im Großen und Ganzen war er ein General des Staatssicherheitsdienstes, und der Chef der Auslandsaufklärung hat sich mit außerordentlich großer Schuld in dieser Funktion beladen."

John Le Carre (Spionage-Autor): "Wolf ist - im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Auffassung - niemals Vorbild für einen meiner Charaktere gewesen. Der einzige Wolf, mit dem ich vertraut war, als ich die Bücher schrieb, in denen er angeblich vorgekommen sein wollte, war ein Rasenmäher (der Marke Wolf)."