Berlin. Die CDU, die SPD, der Papst, Opel und kein Ende: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) musste bei Anne Will über jedes Stöckchen springen, das die Moderatorin ihr hinhielt. Abendblatt.de dokumentiert Merkels wichtigste Aussagen:

Merkel über vorgezogene Neuwahlen:

"Ich als Bundeskanzlerin werde in dieser Koalition meine Aufgabe erfüllen, und zwar für die Zeit, für die wir gewählt sind. Und ich kann nur jedem raten, genau dasselbe zu tun. (…) Ich sage es noch einmal, dass diese Krise in einer außergewöhnlichen Art und Weise unser Land herausfordert. Und nicht nur unser Land, sondern alle Länder auf der Welt. Dann erwarten die Menschen mit Recht, egal ob Wahljahr oder nicht, dass wir das tun, was Arbeitsplätze sichert, was Zukunft bringt, was Erneuerung bringt, was unser Land mit seinen Stärken zur Geltung kommen lässt."

Merkel über Außenminister und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier:

Anne Wills Satz "Frank-Walter Steinmeier muss langsam echt aufpassen, dass…?" vervollständigte die Kanzlerin so: "…er nicht zu viel rummosert, aber weiter gute Arbeit macht, mit in der Regierung. Da ist er nämlich wirklich gut aufgehoben."

Merkel über die Konservativen in der Union:

"Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die nur konservativ sind. Ich bin manchmal auch konservativ. Ich bin die CDU-Vorsitzende mit allen ihren vielfältigen Teilen der CDU. Da gibt es die rheinisch-katholische und badische und württembergische, die mecklenburgische und die sächsische. Wir alle gehören zusammen und die Vielfalt Deutschlands hat uns schon immer stark gemacht. Ich komme nicht aus dem Rheinland, das ist unübersehbar. Ich hab sie einfach gern, die CDU. Sie ist meine Heimat."

Merkel über den Streit um Vertriebenen-Präsidentin Steinbach:

"Ich habe Erika Steinbach geholfen zu verwirklichen, was ihr Anliegen ist." Die Kanzlerin sagte, ihr sei es "sehr wichtig, eine Gedenkstätte zu bekommen, in der an das Schicksal der Vertriebenen erinnert werde. " Ich will diese Stiftung."

Merkel über ihre Kritik am Papst und die Forderung nach einer Klarstellung der Äußerungen zu den Holocaust-Leugnern um Bischof Richardson:

"Es war schwierig, aber notwendig." Als deutsche Kanzlerin sehe sie sich in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass Antisemitismus und die Leugnung des Holocausts "nicht im Raum stehen" dürften. "Das muss ich als Bundeskanzlerin tun", sagte Merkel. "Dies habe ich mir nicht leicht gemacht und viel darüber nachgedacht."

Merkel über gierige Manager und Banker, die sich in der Krise Millionen-Boni auszahlen lassen:

"Ich finde es unpassend, insbesondere bei denen, die Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen. Wir werden alles einsetzen, um das zu verhindern." Früher habe man gedacht, dass es Bonuszahlungen nur im Erfolgsfall gebe. "Jetzt gibt es die auch für Misserfolg (…) Das ist das Schlimme."

Merkel über die Zukunft von Opel:

Die Kanzlerin sieht Chancen, dem Autobauer Opel mit staatlichen Hilfen das Überleben zu sichern. "Ich bin nicht pessimistisch, aber wir haben es noch nicht geschafft". Bevor die Zukunft der Konzernmutter General Motors nicht klar sei, könne für Opel in Europa kein richtiges Konzept gebaut werden. "Dann kann der Staat Bürgschaften übernehmen, wenn wir das hinbekommen." Der Staat könne nicht direkt bei Opel einsteigen, sagte Merkel: "Die Absicht haben wir zurzeit nicht. Aber ich sehe auch gar nicht die Notwendigkeit." Merkel sagte, es habe keinen Sinn, "wenn es endet wie bei Holzmann". Altkanzler Gerhard Schröder hatte dem Baukonzern Holzmann millionenschwere Hilfen gewährt, aber eine Insolvenz letztendlich nicht verhindern können. "Das will ich nicht", sagte Merkel mit Blick auf Opel. Sie sagte weiter, sie freue sich auf ihren Besuch am 31. März bei Opel in Rüsselsheim.

Merkel auf die Frage, ob sie die Richtige sei zur Lösung der Krise:

"Ja, ich glaube schon. Diese Krise ist da, und ich bin die Bundeskanzlerin, und ich werde sie mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft und das ist eine ganze Menge versuchen, mit anderen zusammen zu meistern, und zwar so, dass Deutschland aus dieser Krise gestärkt hervorgeht und nicht geschwächt."